Zu menschlich?
Zum Interview mit Ansgar Wucherpfennig zur Zukunft der Eucharistie: „Da ist einiges in Bewegung“ (CIG Nr. 28, S. 3)
Wie schön, dass Johanna Beck und Ansgar Wucherpfennig neue Bewegung in die Frage bringen, ob es nicht an der Zeit ist, Eucharistie ökumenisch zu feiern. Man könnte die Gedankengänge noch weiterführen und den liturgischen Vorsitz in der Eucharistiefeier überdenken, wie es die Neutestamentlerin Marlis Gielen getan hat.
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die urkirchlichen Gemeinden keinen priesterlich definierten Vorsitz bei ihren Mahlfeiern kannten, sondern dass die zur Mahlfeier versammelten Gemeindemitglieder gemeinsam die Brot- und Kelchhandlung vollzogen.
Dr. Dietlind Langner, Weilburg
Die Auftragsfeier Jesu wird zunehmend so von einer anthropologischen Dimension her gedacht, dass ich an dieser aufgefrischten Feierform zwischen Agape, ökumenischer Mahlgemeinschaft und Neuritualisierung gar nicht mehr teilnehmen will. Hier wird nur von Äußerlichkeiten her gedacht und beschrieben.
Nicht das Ritual von Essen und Trinken entscheidet, nicht der große Weinkrug, der sich in kleine Kelche ergießt, nicht das am Kircheneingang ausgelegte eingeschweißte Brot, sondern dass der Herr selbst sich ergießt in seinem Wort. Es ist Herrenmahl. Eine Neugestaltung der eucharistischen Liturgie darf nicht den Grund menschlichen Wohlgefallens haben.
Maria Clemens, Augsburg
Ich bin froh, dass Johanna Beck eine gemeinsame Mahlfeier in einer katholischen Kirche erleben durfte. In der Synagoge ist eine solche Feier am Sabbat selbstverständlich.
Dr. Gertrud Rapp, Freiburg
Großprojekte
Zum Beitrag „Weltraum-Dom“ (CIG Nr. 28, S. 2)
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen einem Dom und einem Teleskop: Dome wurden gebaut zur Ehre Gottes und im Hinblick auf die verheißene Erlösung im zukünftigen „himmlischen Jerusalem“. Die Weltraumforschung mit immer leistungsfähigeren Teleskopen ist ein Blick in die viele Millionen Lichtjahre zurückliegende Vergangenheit.
Otto Walterspiel (auf cig.de)
Auch wenn die Wissenschaftler, die an einem solchen Gerät forschen oder bauen, es nicht bewusst denken oder aussprechen: Es zeigt die staunenswerte Schöpfung im Kosmos, für die Teilhard de Chardin ein berühmter Vertreter in seiner Forschung war. Ewiges Leben ist ja nicht ein „Danach“, sondern das Geschenk des Lebens, wie es war, ist und sein wird.
Ulrike Leininger (auf cig.de)
Geldfragen
Zum Anstieg der Kirchenaustritte (u.a. CIG Nr. 27, S. 2)
Im Hinblick auf die Kirchenaustrittszahlen wird ein Missstand oft tabuisiert: Geringverdiener werden auch durch die Kirchensteuer überproportional zur Kasse gebeten. Das sollte nicht nur Anlass geben, über Modelle zur Reform des Kirchensteuerrechts zu diskutieren, sondern zuvorderst eine Entlastung von Geringverdienern vorzunehmen – etwa durch eine Befreiung von der Kirchensteuerpflicht. Niemand sollte aus finanziellen Gründen die Mitgliedschaft in der Kirche aufkündigen müssen.
Karoline Scharpenseel , München
Die Austrittszahlen belegen es: Die Kirche schafft sich selber ab. Dazu passt die Meldung über einen Verlust der Vatikanbank von mehr als 100 Milionen Euro beim Verkauf einer Luxusimmobilie in London. Wer so etwas liest, empfindet ähnlich wie vor ein paar Jahren bei der Causa Limburg: Es ist nicht nur katastrophal für kirchliches Ansehen und Glaubwürdigkeit, sondern ein Schlag ins Gesicht kirchlicher Hilfsorganisationen und Spender, die täglich „Bettelbriefe“ erhalten.
Dr. Hubert Bohr, Wallerfangen
Inspirierend
Zum Start unserer neuen Reihe „Beten mit dem Johannes-Evangelium“ (S. 7)
Nach einer sehr anregenden „Schrift“-Reihe über „den einen Gott und die Götter“ überzeugt mich der erste Beitrag mit neuem Stil von Bernhard Grom. Ich bin sehr angetan von der Vielfalt der Beiträge seit der Neugestaltung. Viele Texte haben mich inspiriert und in meinem Glauben bestärkt.
Alfred Kraus, Würzburg
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