Und nun stehe ich im Begriff, eine Bußwallfahrt anzutreten, die, wie ich hoffe, mit Gottes Gnade zu dem bereits begonnenen Weg der Heilung und Versöhnung beitragen wird“: Sieben Tage lang wird Papst Franziskus jetzt in Kanada unterwegs sein. Anlass der Reise sind die Misshandlungen an indigenen Kindern im 19. und 20. Jahrhundert. Damals waren Schülerinnen und Schüler in Residental Schools massenhaft ihrer Kultur beraubt und missbraucht worden.
Neben protokollarischen Höflichkeitsbesuchen, unter anderem bei Premierminister Justin Trudeau, wird es hauptsächlich Begegnungen mit Indigenen-Vertretern der First Nations, Metis und Inuits geben. Diese hatten in Rom um eine Entschuldigung auf kanadischem Boden gebeten.
Franziskus kneift nicht. Die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs und sexualisierter Gewalt sind für ihn Chefsache, die er nicht delegieren will (und kann). „Heilung“ und „Versöhnung“ kann man nicht machen. Aber darum bitten. Und Zeichen setzen. Das wird der Papst tun.