Mariä Aufnahme in den Himmel zeigt exemplarisch, was jedem von uns blüht: Nicht das Verenden, das Verwelken, das Verwesen in einer Grube ist das letzte Ziel. Vielmehr soll und darf das, was hier zu keimen, zu leben, zu reifen begonnen hat, aufgehen, sich ganz entfalten und zur Wirkung kommen (so wie der gute Duft der Kräuter). Denn nicht der missliebige Tod sitzt am längeren Ast, sondern ein Gott, der das, was er erschaffen hat, hingebungsvoll liebt. Mit Jesus, dem Auferweckten, setzt dieser Gott gleichsam seinen Fuß in die Tür des Todes. Die Grenzen sind gesprengt. Hoffnung ist freigelegt.
Stefan Schlager in: „Die Bibel Tag für Tag 2022“ (Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2021)