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Zum Artikel „Grausame Schöpfung, liebender Gott?“

Vielen Dank für den sehr interessanten Artikel! Seit dem Sterben unseres 6-jährigen Sohnes an Leukämie sind 36 Jahre vergangen, eine lange Zeit, in der wir die Theodizeefrage wie eine schwere Kost durchgekaut haben. Die Krankheit und der Tod unseres Sohnes waren eine frühe Konfrontation mit der eigenen Vergänglichkeit. Dadurch erfuhren wir einen Perspektivwechsel: Unwichtiges wich dem Wesentlichen.

Beate Koch , Steinfurt

Helmut Jaschke formuliert das, was mich seit Jahren umtreibt: „Es gibt keinen Kollektivglauben.“ Glaube ist nur und zuerst individuell möglich. Gemeinschaft kann stützen, kann tragen und führen – aber ohne den inneren persönlichen Akt der Entscheidung für ein Leben mit Gott entsteht kein Glaube, sondern nur Tradition, Ritus, Kulturgut oder Formalismus.

Ich hatte in den 70er Jahren – Gott sei’s gelobt! – einen Pfarrvikar, der damals in seiner Verkündigung darauf hinwies, dass wir uns für Jesus, für Gott entscheiden müssen. Ich bin dafür sehr dankbar. Aber er eckte damit in der „gut katholischen Umgebung“ sehr an. Die Kirche hat nicht gelernt, zu evangelisieren und zu werben mit einer Botschaft, die auch herausfordert.

Monika Dittmann, Walluf

Aufbäumen

Zum Kommentar „Der hoffnungsvolle Kontrapunkt“

Ja, Mutlosigkeit und Resignation helfen niemandem. Trotzdem: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung – wir haben alles an die Wand gefahren. Unser christliches Fundament muss ein Aufbäumen in diesen Zeiten sein, wenn wir als Christen glaubwürdig bleiben wollen. Gelassenheit fällt mir im Moment schwer.

Katrin Klei (auf cig.de)

Aufstand

Zum Beitrag „Eine Tragödie“

Faust war Pflichtlektüre vor dem Abitur? Daran kann ich mich nicht erinnern – das Abitur ist zwar 45 Jahre her, aber das wüsste ich. Hatte ich mir das Werk doch dann als Prüfungsthema im Studium gewählt, weil ich dachte: „Den muss man gelesen haben.“ Die Lektüre ist mir so lebhaft in Erinnerung, dass ich angesichts der aktuellen Diskussion das Reclamheft wieder aus dem Regal holen werde. Pflichtlektüren haben mich immer eher abgeschreckt – es waren meine Eltern oder andere Erwachsene, die mir Literatur nahegebracht haben. Oder aber ich habe sie selbst entdeckt.

Sybille (auf cig.de)

Goethes Faust ist Weltepos. Und sowas wird entfernt. Der größte Dichter und Denker, hat er uns heute nichts mehr zu sagen? Drei Jahre bevor sich Goethes Ankunft in Weimar zum 250. Mal jährt, wird sowas beschlossen. Wo ist der Aufstand des literarischen Deutschlands?

Ullrich Walter (auf cig.de)

Mehr? Weniger!

Zum Kommentar „Wir – das bin doch ich!“

Maßhalten, also ein „Weniger“, wird in unserer Gesellschaft überwiegend negativ bewertet; meist geht es uns um „Mehr“, um Wachstum. Jeder von uns soll immer mehr haben, immer mehr Geld verdienen, immer mehr unternehmen, das alles wird als positiv, als erstrebenswert beworben und vielfach auch akzeptiert. Mal abgesehen davon, dass ein endloses Wachstum in einer endlichen Welt nicht möglich ist und wir damit die Erde, unsere Lebensgrundlage, für uns unbewohnbar machen, frage ich mich: Macht uns das zufriedener, macht uns das glücklicher? Gibt es da nicht anderes, was wichtiger ist?

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich möchte hier nicht Armut schönreden. Natürlich müssen gewisse Grundbedürfnisse erfüllt werden. Aber auf das Maß kommt es an, damit alle Menschen diese Bedürfnisse befriedigen, diese Freiheiten er- und ausleben können.

Norbert Müsch, Rees

Warum abonniere ich CIG? Weil hier klare Antworten gegeben werden, auch auf unausgesprochene Fragen. Wenn wir nicht endlich begreifen, dass kein Baum in den Himmel wachsen kann, dann wird eintreten, was für die Wissenschaft schon lange auf der Hand liegt: Wir werden erkennen müssen, dass uns nur eine Mutter Erde zur Verfügung steht.

Dr. Arndt Jehmlich, Wangen im Allgäu

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