Ohne Verzicht geht es nicht, wenn wir die ökologische Umkehr schaffen wollen. Daran hat der Publizist Bernd Ulrich im Zeit Magazin erinnert. Diese Notwendigkeit müsse offen ausgesprochen werden, anders, als es bis zuletzt der Fall war. „Jahrzehntelang – und ganz gewiss noch im Koalitionsvertrag der Ampel – war Verzicht der Gottseibeiuns aller ökologischen Politik; wer dabei erwischt wurde, den Menschen Verzicht abzuverlangen, wurde mit Wahlniederlagen nicht unter fünf Prozentpunkten minus bestraft.“
Doch solche „Verzichtlosigkeitspredigt“ sei letztlich Ausdruck einer Infantilisierung des gesellschaftlichen Diskurses: „In Sachen Ökologie sprechen wir miteinander nicht wie erwachsene Bürgerinnen und Bürger, die für die Folgen ihres Tuns einstehen, sondern wie Kinder, wie Kunden, wie Konsumenten, wie Gewohnheitstierchen ohne eigenen Willen.“
Trotz allem hofft Ulrich auf wachsende Einsicht, wenn er pointiert formuliert: „In unserem normalen Leben als Erwachsene wissen wir alle, dass nichts von Belang ohne Verzicht möglich ist… Nur die Selbstrettung der Menschheit vor ihrer eigenen Zerstörung, die soll ohne Verzicht möglich sein? Wie albern.“