Wir sind als Menschen in der Lage, in einer kontemplativen Erwartung vor Gott zu leben. Wenn wir in dieser Haltung beten, hebt sich ein Schleier von dem, was man im Glauben nicht in Worte fassen kann. Und das Unaussprechliche führt uns zur Anbetung. Gott ist da, auch wenn die erste Begeisterung verflogen ist und wir ihn nicht mehr spüren. Niemals entzieht er uns sein Erbarmen. Nicht Gott entfernt sich von uns, wir selbst sind manchmal wie abwesend.
FRÈRE ROGER SCHÜTZ
in: „Aus der Stille des Herzens. Gebete“
(Verlag Herder, Freiburg 2022)