Mein wichtigster Moment der vergangenen sieben Tage war auf keiner der einschlägigen Nachrichtenseiten zu lesen: Unsere jüngste Tochter hatte ihren ersten Schultag! Seit Wochen hatte sie darauf hingefiebert, begeistert ihren Schulranzen ausgesucht und fleißig ihre Schultüte gebastelt. Dann war es endlich so weit: Zuerst gab es einen wunderbaren Schulgottesdienst und im Anschluss wurden die Kinder in der Aula von der Direktorin und ihren zukünftigen Lehrerinnen in Empfang genommen.
Da saßen wir buntgemischten Eltern nun nebeneinander – tätowierte Hipsterpärchen, Gucci-Taschen-Mamas, ukrainische Flüchtlingsfamilien, Regenbogen-Paare – und waren doch vereint in Elternliebe und Nervosität.
Während ich bei der Einschulungsfeier unseres Ältesten noch zwei Packungen Taschentücher verbraucht hatte, war ich bei unserer dritten Einschulung wesentlich entspannter, trugen mich doch jetzt gleich zwei Grundpfeiler – die hinzugewonnene Erfahrung und das weiter vertiefte (Gott-)Vertrauen. Erfreulicherweise gab es neben der schönen Feier meiner Tochter noch weitere ermutigende Nachrichten:
1 | Köln. Nachdem der Dokumentarfilm Wie Gott uns schuf über die Initiative #OutInChurch bereits den Katholischen Medienpreis erhalten hat, wird er nun auch mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Dokumentation/Reportage“ ausgezeichnet.
2 | Genf. Der Chef der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, lässt angesichts der sinkenden Zahl von Coronatoten verlauten, dass wir „noch nie in einer besseren Position waren, um die Pandemie beenden zu können“. Gleichzeitig plädiert er dafür, bei den Schutzmaßnahmen nicht nachzulassen, denn „wir sind noch nicht am Ziel“.
3 | München. Nach zwei Jahren Corona-Pause eröffnet Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit dem bekannten Ruf „O’zapft is!“ das Oktoberfest.
4 | Stuttgart. Während in Berlin Demonstranten beim umstrittenen „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung und Sterbehilfe protestieren, nimmt Familie Beck lieber beim „Stuttgarter Lebenslauf“ zur besonderen Unterstützung von LSBTTIQ-Geflüchteten teil.
5 | Ventura (USA). Yvon Chouinard, der Gründer und bisherige Besitzer der Outdoor-Marke Patagonia, überträgt sein Unternehmen an eine Reihe gemeinnütziger Stiftungen, die sich für den Kampf gegen Erderwärmung und für Umweltschutz einsetzen. Denn „wir können unseren Planeten retten, wenn wir uns ihm ganz verpflichten“.
6 | Berlin. In einer Presseerklärung stellt sich das ZdK-Präsidium deutlich an die Seite von queeren Menschen. Man erwarte von den Bischöfen – gerade nach der Ablehnung des Grundtextes zur Erneuerung der katholischen Sexualmoral – „eine unmissverständliche Klarstellung und überprüfbare Handlungen“ zur Überwindung von Diskriminierungen, denn „die Kirche muss ein ‚sicherer Ort‘ sein, ein Haus des Lebens im Namen Gottes“.
7 | London. Beim Staatsbegräbnis von Queen Elisabeth II. spricht Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, in seiner Predigt folgende Worte: „Menschen, die aus Liebe dienen, sind in allen Bereichen des Lebens selten. Führungspersonen, die aus Liebe dienen, sind noch seltener. Aber in jedem Fall werden diejenigen, die dienen, geliebt und in Erinnerung behalten, während diejenigen, die sich an Macht und Privilegien klammern, längst vergessen sind.“ Ruhe in Frieden, Elisabeth II. von England!