Was kann man Menschen zumuten, um einen Kriegstreiber auszubremsen? Was mich an Gedankenexperimente aus dem Philosophiestudium erinnert, wird zur brisanten Streitfrage, während sich der erste Winter seit Putins Angriff auf die Ukraine anbahnt. Müssen wir am Ende gar frieren, um den Krieg nicht indirekt weiter zu finanzieren? Und wie verteilt man die Last der steigenden Kosten gerecht? Nach der ungelösten Klimakrise und dem Corona-Schock wartet hier der nächste gesellschaftliche Sprengstoff.
Das Leben im ständigen Krisen-Modus bleibt nicht ohne Folgen. „In den letzten Jahren ist das Bedürfnis nach ethischer Orientierung und nach spezifisch ethischer Fachkompetenz gewachsen“, heißt es in der österreichischen Wochenzeitung Die Furche. Das entsprechende Studienangebot nimmt zu, junge Menschen stellen sich wieder die großen Fragen des Lebens. Und was ist mit den großen Fragen des Glaubens? Wir haben in dieser Ausgabe einige zusammengetragen: Wie lässt sich Glauben heute neu denken? Schadet der Pflichtzölibat mehr als er nützt? Und – gerade in diesem Jahr aktuell – welche spirituellen Vorräte sammeln wir für den kalten Winter?