Durch die Verkopfung, die in den letzten Jahrhunderten bei uns eingetreten ist, trat leider – bis auf wenige Ausnahmen – die religiöse Erfahrung ganz in den Hintergrund … Das von uns gelebte Christsein hat sich von den ursprünglichen Werten entfernt und muss unbedingt belebt werden … In jedem Fall ist es wichtig, nicht in der Routine und Grauzone des Alltags zu erlahmen.
Vieles bleibt Theorie und Spekulation, wenn nicht – zumindest ansatzweise – wieder geistliche Erfahrungen gemacht werden. Ein wirklichker Individuations- und Integrationsprozess vollzieht sich erst durch das Gehen eines geistlichen Weges, der ständig einen neuen Aufbruch fordert, dann aber auf heilsame Weise rechte Erkenntnis und Erfahrung miteinander verbindet.
Peter Dyckhoff in: „Ruhegebet“ (Verlag Herder, Freiburg 2021)