Zeichen setzen
Zum Interview „Die Angst ist verschwunden“ (CIG Nr. 40, S. 3)
Andreas Sturm hat sein hohes Amt in der römisch-katholischen Kirche aufgegeben und ist jetzt Dorfpfarrer in der alt-katholischen Kirche. Ein mutiger Kleriker, der Zeichen gesetzt hat. Er wechselte aus einem der größten Gotteshäuser, dem Speyerer Dom, in eine Dorfgemeinde am Bodensee, um das Evangelium zu verkünden und für die Menschen da zu sein. Genau das Gegenteil wird gerade in den Diözesen organisiert, indem die Priester ihrer Berufung durch die Bildung von Riesenpfarreien nicht mehr nachkommen können.
Es ist zu wünschen, dass der Rücktritt von Generalvikar Sturm nicht nur für Aufsehen, sondern auch für Konsequenzen in der römischen Kirche sorgt. Es wird höchste Zeit.
Otto Elsland, Rheinstetten
Der Brief an Timotheus ist für mich aufschlussreich in Bezug auf das Amtsverständnis: Die Gnade Gottes ist in Timotheus, seit Paulus ihm die Hände aufgelegt hat, ohne Insignien und erst recht ohne die römische Beamtenkleidung aus konstantinischer Zeit, die die Amtskirche über alle Zeiten konserviert hat.
Margret Leven, Kelkheim
Blasphemisch
Zum Wochenrückblick (CIG Nr. 40, S. 1)
Mir dreht es den Magen rum, wenn ich höre, wie Patriarch Kyrill I. die Opferbereitschaft eines Menschen, in diesen Krieg zu ziehen, mit dem Heilsopfer Jesu vergleicht und auch noch sagt, dass dieses Opfer „alle Sünden wegwasche“. Das ist Blasphemie.
Ich vermisse den Aufschrei von Theologen, Bischöfen, praktizierenden Christen. Es steht die Klärung der Begriffe „Opfer“ und „Sündenvergebung“ im Raum, um nicht zuzulassen, dass Wahrheit zur Unwahrheit verdreht wird.
Dietmar Dreßler, Hardt
Weichgespült?
Zum Beitrag „G’tt“ (CIG Nr. 40, S. 4)
Unser Unvermögen, Gott zu erkennen, lässt die Rede von einem lieben Gott zunächst verstummen – selbst wenn die Annahme, er sei ein liebender Gott und kein gnadenloser Rächer, nicht ganz unvernünftig ist. Unsere Hoffnung auf Vergebung macht ihn allerdings auch nicht zu einem weichgespülten Allesversteher, der uns von unserer Verantwortung für unser Tun bedingungslos freistellt. Es liegt an uns, in Freiheit den richtigen Weg zu wählen – in der begründeten Hoffnung, dass sein Heiliger Geist uns dazu beseelt.
Johannes M. Führt, Hagen
Das heißt Leben
Zum Artikel „Baden gehen“ (CIG Nr. 39, S. 4)
Bei der Lektüre fiel mir ein lateinischer Spruch ein, den wir auf einer Radtour an der Ahr in einem Museum gefunden haben. Er gibt die Gedanken zur spirituellen Dimension des Badens komprimiert wieder: Venari, lavari, ludere, ridere – hoc est vivere. („Auf die Jagd und zum Baden gehen, Spielen und Lachen – das heißt Leben.“)
Werner Thume, Bad Iburg
Bedenklich
Zum Kommentar „Reise an die Peripherie?“ (CIG Nr. 39, S. 2)
Ich finde es sehr bedenklich, wenn die Friedensinitiativen des Papstes diskreditiert werden. Er wird nicht müde, für Versöhnung zu werben und Initiativen anzustoßen, soweit es ihm möglich ist. Aus meiner Sicht hat das allen Respekt verdient. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden das Land erben. Das hat uns Jesus schon in der Bergpredigt zugesprochen.
Dr. Hildegard Höfel-Wellner, Stuttgart
Apostelin
Zur Lesordnung
Seit Jahren wollte ich schon anmerken, dass ich es enttäuschend finde, dass am 28. September die Hl. Lioba nicht genannt wird. Sie ist meiner Meinung nach auch keine regionale Heilige, die zu erwähnen sich nicht lohnt. Lioba war im Umfelde des Hl. Bonifatius eine wichtige Frau, die seine Mission unterstützt hat und als Äbtissin auch eigene Missionsaufgaben hatte. So wird sie auch immer wieder als Apostola Germaniae bezeichnet!
Lioba Stohl, Nackenheim