Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler nähert sich dem menschlichen „Zentralorgan“ von verschiedenen Seiten. Mal schreibt er medizinisch, mal kulturhistorisch oder philosophisch – aber immer locker und anekdotisch. Zahlreiche Abbildungen zeichnen eine Kunstgeschichte des Herzens nach, von klassischen Altarbildern bis zu modernen Kunstwerken wie einem überdimensionierten „Herz-Schwamm“. Am meisten bleibt aber das Kapitel zum Herzensthema Liebe im Gedächtnis. Hier räumt Glettler augenzwinkernd mit der romantisierten Vorstellung einer ewig harmonischen Beziehung auf. „Wir sind katholisch, an Scheidung haben wir nie gedacht“, zitiert er ein altes Ehepaar. „Aber ans Umbringen mindestens einmal pro Woche.“