Dass Eltern an der jeweiligen Kindergeneration verzweifeln, ist nichts Neues. In einer Umfrage des Spiegel gab die Mehrheit an, dass es heute schwerer sei, den Nachwuchs zu erziehen, als vor 30 Jahren. Offenbar gehen die Befragten davon aus, dass sie selbst einfachere Kinder waren. Ob dabei auch verklärte Erinnerungen eine Rolle spielen? Neben den Eltern kam die Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger zu Wort. Sie hat einen differenzierten Blick auf die junge Generation – zwar gebe es „Tyrannenkinder“, die keine Grenzen akzeptieren, sie sieht aber „auch die klaren, präsenten und klugen Kinder, die sich schon politisch engagieren. Früher waren wir nicht so weit.“
Von einem solchen Kind erzählt der Film The Letter: Laudato si’, in dem eine indische Schülerin zusammen mit Klimaschützern aus der ganzen Welt in den Vatikan reist, um mit Papst Franziskus über die Zukunft des Planeten zu sprechen. Eine schöne Erinnerung an die Jesusworte: „Lasset die Kinder zu mir kommen, Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 19,14). Kindsein ist hier eine Frage der Einstellung. Doch wer das Altern annimmt, kann auch aus dem „Herbst des Lebens“ spirituelle Kraft schöpfen.