60 Jahre KubakriseKuba 2.0?

Die weitgehend überwunden geglaubte Spannung zwischen Ost und West kocht im Ukraine-Krieg wieder hoch. Der russische und der amerikanische Präsident haben offen oder verdeckt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

Die weitgehend überwunden geglaubte Spannung zwischen Ost und West kocht im Ukraine-Krieg wieder hoch. Der russische und der amerikanische Präsident haben offen oder verdeckt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Manchen erinnert die Lage an die Kubakrise, die vor genau 60 Jahren die Welt in Atem hielt. Im Oktober 1962 schien der Kalte Krieg auf einen offenen Konflikt zuzulaufen, als Russland Atomraketen auf Kuba, in unmittelbarer Nähe zur USA, stationierte.

Lässt sich die Lage heute mit der Situation von damals vergleichen? Der Historiker Heinrich August Winkler ist da skeptisch: „Sechzig Jahre später ist die internationale Lage eine völlig andere“, schreibt er in der österreichischen Wochenzeitung Die Furche. „Das Russland von heute verteidigt keinen Status quo mehr, sondern ist eine radikal revisionistische Macht. Putins Ziel ist es, so viel wie möglich vom Einflussbereich der Sowjetunion wieder herzustellen.“ Der damalige Ministerpräsident Nikita Chruschtschow war 1962 zwar ein unberechenbares politisches Risiko eingegangen, „er war aber Realist genug, um dies einzusehen und die richtigen Folgerungen daraus zu ziehen“. Es bleibt zu hoffen, dass das heute auch gelingt.

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