Offenes Schreiben, offenes Wort

Redakteur, Chefredakteur, zuletzt Herausgeber: Dank für vier Jahrzehnte mit dem CIG.

Johannes Röser (Foto: Harald Neumann)
Johannes Röser (Foto: Harald Neumann)

An die Leserinnen und Leser

Nach nahezu 42 Jahren beim Christ in der Gegenwart als Redakteur, Chefredakteur, zuletzt Herausgeber habe ich das Rentenalter erreicht. Das ist für mich Anlass, Ihnen, den Leserinnen und Lesern, herzlich zu danken für eine lange Zeit, in der ich Sie in Ihrem Christsein begleiten konnte und in der Sie mich anregend begleitet haben unter den Bedingungen einer sich stetig wandelnden Welt. Glauben ist kein Substantiv, sondern ein Verb, kein Status, sondern ein Prozess, ein ständiges Werden. Es hat mir viel Freude gemacht, journalistisch die „Zeichen der Zeit“ aufzunehmen, zu deuten, zu analysieren und daraus Perspektiven für unsere gemeinsame christliche Hoffnung zu gewinnen. Johann Baptist Metz sprach immer wieder von einer Mystik der offenen Augen. Dazu gehört gewiss auch eine Mystik offenen Hörens und Redens. Für den CIG gewendet: ebenso des offenen Schreibens, des offenen Wortes.

So hat diese Zeitschrift mit Ihnen auch viele Debatten geführt, wie das Christliche selber sich öffnen kann für einen neuen Morgen und eine neue Zeit aus der Kraft dessen, wie es aus seinen Ursprüngen geworden ist. Tradition heißt im eigentlichen Sinn ja nicht, in der Vergangenheit zu verharren, sondern Weitergeben und Weitertragen für Neues. Das trifft in besonderer Weise auf die christliche Glaubensgeschichte zu, die eine bedeutende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte hervorgebracht hat. Diese Geistesgeschichte geht weiter in einer gottgewollten Evolution, die den „Christ in der Gegenwart“ für die jeweilige Gegenwart und aus ihr heraus inspirieren wird.

So wünsche ich dieser Zeitschrift, unserer Zeitschrift, für die ich ein langes Leben tätig sein durfte, weiterhin die Dynamik, Energie und Weite, die aus dem kommt, der der Logos ist, das Alpha und Omega von Sein und Zeit. Und ich freue mich, wenn Sie dem CIG auch weiterhin in Treue verbunden sind in den Auseinandersetzungen, aber auch Sehnsüchten des Menschseins wie Christseins.

Ihr Johannes Röser

Das Christliche wird sich öffnen für einen neuen Morgen, eine neue Zeit.

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