Stattdessen genoss es der Wirtschafts- und Sozialpädagoge, „der Zeit beim Vergehen zuzuschauen“, wie er im Interview mit der Zeitschrift einfach leben einmal erklärte. „Ich sitze und schaue nur aus dem Fenster, und dann fliegt mir vieles so zu. Da fällt mir immer was ein. Manches davon kann man nachlesen…“
Mehr als ein Dutzend geistreicher Bücher über das Phänomen Zeit hat Geißler geschrieben. Das letzte „Immer mit der Ruhe. Leben ist zu schön für Hast und Hektik“ erschien vor einem Jahr im Freiburger Verlag Herder. Auch darin legte Geißler dar, dass Zeit eben nicht Geld ist, keine ökonomische Kategorie – sondern vielfältig, kostbar und vielfarbig, begrenzt und unerschöpflich wie das Leben. Guter Umgang mit ihren Rhythmen sah er als „Naturschutz am eigenen Selbst“.
„Zeit ist der Anlauf zur Ewigkeit“ – auch das hat Karlheinz A. Geißler gesagt. So hat er sein Leben lang das Zeitliche gesegnet – und jetzt endgültig, wie seine Familie mitteilt. Im Alter von 78 Jahren ist Geißler in München gestorben.