Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gibt sich nicht nur gern als Weltenschöpfer, der kurz davor steht, ein eigenes digitales Universum zu erschaffen, er gefällt sich auch in der Rolle des Paradieswächters, der sehr genau kontrolliert, wer in seine neue Welt gelassen wird. Jetzt spielt er nach eigener Aussage mit dem Gedanken, seine Dienste aus Europa abzuziehen, womit soziale Medien wie Facebook und Instagram hierzulande abgeschaltet würden. Der Grund: Europäische Gerichte pochen auf Datenschutzrichtlinien, die den Handel mit Nutzerdaten, Zuckerbergs Geschäftsmodell, erschweren.
Abgesehen davon, dass kaum jemand wirklich glaubt, dass Facebook die Drohung wahr machen wird, scheinen viele inzwischen sowieso genug von den sozialen Netzwerken zu haben. Der Zuwachs an neuen Nutzern ging zuletzt zurück, die Zahl der täglich Aktiven sank in wenigen Monaten um rund eine Million. Vielleicht brauchte es zwei Jahre Kontaktbeschränkungen, um den Menschen zu zeigen, dass sich das echte Leben nicht in der digitalen Welt abspielt.