Nötige Reformen
Vielfach lese ich in diesen Tagen (auch in den Leserbriefen im CIG, etwa in Nr. 6, S. 20), dass sich die Kirchengeschichte des 16. Jahrhunderts vor unseren Augen wiederholt. Darüber erschrecke ich, aber nicht, weil ich Reformen fürchten würde. Ganz im Gegenteil: Sondern weil mir dadurch bewusst wird, in welch wichtiger und dramatischer Zeit der Kirchengeschichte wir uns gerade befinden. Möge der gegenwärtige „Schuss“ überall gehört werden, unten wie oben! Und möge sich nicht wiederholen, was wir im 16. Jahrhundert so schmerzlich erleben mussten. Deshalb: Keine Spaltung, sondern reformbereite Einheit unserer Kirche!
Pfarrer Siegbert Keiling, München
Heilsame Impulse
Danke, Stephan Wahl, für die klare, kraftvolle Sprache Ihres „Wutpsalms“ (in CIG Nr. 6, S. 17). Sie geben meinem Beten in dieser schlimmen Zeit Worte. Der Redaktion Dank für die Veröffentlichung und ganz generell für die Rubrik „Zum inneren Leben“. Sie hat mir schon sehr oft tröstende, aufbauende, heilsame, ermutigende Impulse geschenkt. Auch ich habe schon darüber nachgedacht, aus der Kirche austreten zu müssen. Durch die Veröffentlichung mehrerer Beiträge von Johanna Beck ist mir aber bewusst geworden, dass ich mich auch von den Verbrechen nicht aus meiner Heimat vertreiben lassen will. Auch ihr deshalb einen großen Dank.
Gabriele Brentrup, Langenberg
Vom Feuer zum Strom
Welch wichtiger Kommentar von Johannes Röser („Prometheus Habeck“ in CIG Nr. 6, S. 2)! Es ist noch gar nicht so lange her, da zwang man uns zum Umstieg auf Energiesparbirnen, um Strom zu sparen. Und nun? Diskutiert man den Neubau von Kernkraftwerken, um den immensen Strombedarf von Elektro-Autos, Rollern etc. zu decken. Mit Windkraft allein wird das nicht gelingen. Überhaupt: Dass die Elektromobilität keine Zukunft hat, weil sie eben nicht die Umwelt schont, ist unter Stadt- und Verkehrssoziologen eine Binsenweisheit.
Bernd Zielmann, Hattingen
Der Artikel stimmt sehr nachdenklich.Die „Verschandelung schönster Landschaften, Opfer in der Vogelwelt, Massenarbeitslosigkeit“ als Folge der Klimapolitik mit erneuerbaren Energien erscheint bedrückend. Aber die teils negativen Folgen der erneuerbaren Energiepolitik relativieren sich in Anbetracht des möglichen Betriebs von Atomreaktoren und deren bekannten negativen Folgen. Das vor allem Positive der erneuerbaren Energien müssen wir uns bewusst machen. Warten wir ab, ob und wie „die einst vom Feuer geprägten religiösen Bilder stromgemäß umgedacht werden“, wie es in dem Beitrag heißt. Es könnte tatsächlich der Schlüssel sein.
Gert Ahrens, Herborn
In seiner Suche nach einem neuen, glaubhaften Gottesbild und Verständnis folge ich Johannes Röser stets gerne. Seine umweltpolitischen Haltungen teile ich dagegen nicht.
Dr. Peter Dresen, Viernheim
Die neue Regierung ist gerade mal sechs Wochen im Amt und hat einen Riesenberg von jahrelang unerledigten Aufgaben geerbt, die sie jetzt alle zusammen anpacken muss und bewältigen soll – um einer erträglichen Zukunft unserer Kinder und Enkel willen. Alle Gutwilligen täten gut daran, ihr nicht noch zusätzliche Knüppel in den Weg zu werfen, sondern konstruktive Opposition zu machen, die etwas zur anzustrebenden Sache beiträgt.
Prof. Dr. Hans Kessler, Werther (Westf.)
Herzensbildung
Danke, Heike Helmchen-Menke, für Ihren Beitrag „Vier Wege zur Bildung“ (CIG Nr. 6, S. 20). Ich habe etwa 500 Personen in der Krankenpflege ausgebildet. Dabei war mir ein fundiertes fachliches Wissen natürlich wichtig, aber genauso wesentlich war mir stets die Persönlichkeits- und Herzensbildung. Ich freue mich, wenn mir ehemalige Schülerinnen und Schüler schreiben: „Das Fachwissen verändert sich im Laufe der Jahre. Aber das uns vermittelte Lebenswissen bewahren wir unverändert in unseren Herzen!“
Schwester Dr. h.c. Basina Kloos
Der Umgang mit Macht
Es ist vorbildlich, wie Schwester Philippa den Frauen, die unter Diskriminierung durch die Männerkirche leiden, eine so kraftvolle Stimme gibt (in CIG Nr. 6, S. 17). Doch ich finde, die Stoßrichtung geht auch etwas in die falsche Richtung. Nicht die Öffnung oder gar Ausweitung der Macht, sondern deren Abbau und Kontrolle sind angesagt.
Manfred Flerus, Königswinter
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