Dass die CDU gerade jetzt verstärkt über ihren Parteinamen nachdenkt, sei „naheliegend“– dennoch sollte sie am „C“ festhalten. Diese Ansicht vertritt der Journalist Reinhard Bingener. Angesichts des Vertrauensverlustes insbesondere der katholischen Kirche gebe es gute Gründe, „sich als Partei von der Krise des Christentums zu entkoppeln“, schreibt er in der Frankfurter Allgemeinen. Bereits die Christliche Volkspartei in der Schweiz habe genau dies über eine Namensänderung versucht. Sie nennt sich inzwischen nur noch „Die Mitte“.
Doch das „C“ könne nach wie vor einen wichtigen Unterschied machen, erinnert Bingener. „Weil es den Konservatismus, den Nationalismus wie auch die Orientierung an den Kräften des Marktes innerhalb der Union zähmt und sie in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einer verallgemeinerbaren Vorstellung vom Guten zwingt.“ Dies gelte allerdings nur, räumt der Journalist ein, „solange das Christentum ... nicht völlig marginalisiert wird oder durch die Fehler der Kirche moralisch in Misskredit gerät“.