Gott spiegelt sich in der feingliedrigen Struktur des Lebens und der überbordenden Größe des Alls. Doch nicht nur dort, mahnt das Neue Testament. Nicht nur die Schönheit, auch die Hässlichkeit, nicht nur die lebensstrotzende Kraft, auch die gekreuzigte Ohnmacht sind Spiegel und Fingerzeig des Schöpfers. Der urchristliche Glaube bekennt eben auch, dass die Schöpfung seit Jesus in all ihrer Gebrochenheit die Gravur Gottes trägt und Hoffnung atmet.
Hans-Georg Gradl in: „Siehe, ich mache alles neu. Schöpfung im Neuen Testament“ (Verlag Herder, Freiburg 2022)