Einspruch: „Mitschuldig“ Scharfe Kritik an der umstrittenen Ukraine-Friedensdemo übt unser Autor. Von Tomáš Halík 5.3.2023, Berichte / 3 Kommentare Diesen Artikel jetzt lesen! Im Abo Ihr Plus: Zugriff auch auf alle anderen Artikel im Abo-Bereich 4 Hefte + 4 Hefte digital 0,00 € danach 68,90 € für 26 Ausgaben pro Halbjahr + Digitalzugang inkl. MwSt., zzgl. 23,40 € Versand (D) 4 Hefte digital 0,00 € danach 62,40 € für 26 Ausgaben pro Halbjahr im Digitalzugang inkl. MwSt., Im Abo Im Digital-Abo Abo testen Digital-Abo testen Sie haben ein Abonnement? Anmelden Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Autor Tomáš Halík Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag, Rektor der Universitätskirche St. Salvator und Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel Päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet. Auch interessant Gratis 9/2024 S. 2 Zwei Jahre Von Moritz Findeisen Gratis 21/2024 S. 2 Jörg Lüer: Ferner Frieden Von Simon Lukas Gratis 21/2024 S. 1 Khrystyna Kvyk : Alle Farben des Glaubens Von CHRIST IN DER GEGENWART Diskussion Kommentieren 3 Kommentare Von Roland Kiefer am 06.03.2023 Ich gebe meinen Vorrednern Recht, die Wirklichkeit ist in jedem Krieg immer wesentlich größer als eine Teilnehmerperspektive und ohne einen Wechsel derselben ist ein Friede, der diesen Namen verdient nicht möglich. Jesus legt uns diesen Wechsel der Perspektive ans Herz, nicht zuletzt als Ermöglichung von Selbsterkenntnis: den Splitter im Auge......... Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. E-Mail-Adresse * Vorname * Nachname * Anzeigename ** Kommentar * Ja, ich möchte den kostenlosen CiG-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen. Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten. Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen. Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns wichtig. Hier finden Sie unsere Hinweise zum Datenschutz. Kommentieren Von Friedemann Neef am 04.03.2023 Dass Herr Halík derart empört ist und aus dieser Haltung heraus verbal dermassen um sich schießt, enttäuscht und empört mich wiederum. Es ist sehr, sehr bedenklich, wie selbst Geistesmenschen, Menschen des Wortes, Menschen, die genau wissen müssten, dass ihre Äußerung Gewicht hat, sich hineinziehen lassen in die allgemeine Schwarz-Weiß-Malerei seit Ausbruch des Ukrainekrieges, und ich erwarte von jemandem seines Formates (oder zumindest von jemandem, der sich dieses Format offenbar zuschreibt), dass er auch andere Meinungen gelten läßt – ohne Verunglimpfungen, ohne Verachtung, ohne Schuldzuweisungen, ohne verbale Gewalt. Alles andere (sei es auch noch so üblich geworden) ist keine tatsächliche Meinungsfreiheit, sondern nur die Freiheit zur eigenen Meinung – also schlicht Rechthaberei! Ich erwarte von Menschen wie Herrn Halík, dass sie differenziert auf die bestehenden Fragen eingehen: - Welche Ursachen hat dieser Konflikt? Natürlich ist der Überfall auf die Ukraine verbrecherisch, natürlich sind die russischen Kriegsverbrechen abscheulich und gehören strafrechtlich verfolgt. Aber die Geschichtsschreibung beginnt ja nicht erst im Februar 2022, und jeder mittelmäßige Konfliktforscher wird einem sagen, dass zu einer Eskalation nie nur eine Seite gehört. Und nur, wenn man solche Hintergründe versteht (verstehen will), könnte man daraus lernen. - Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass die NATO aus reiner Freiheits- und Menschenliebe agiert und keine eigenen Interessen verfolgt? Was sagt Herr Halík eigentlich z.B. dazu, dass unter Vermittlung der damaligen israelischen Regierung nach einem Monat (!) Krieg ein Waffenstillstand unterschriftsreif war, den beide Seiten – Ukraine wie Russland – unterzeichnen wollten, bevor sich Boris Johnson und dann die NATO eingemischt und das unterbunden haben? Nicht zuletzt dadurch ist der Krieg fortgesetzt worden. Das nährt die Befürchtung, die NATO läßt dort einen Stellvertreterkrieg führen, um „die Russen“ endlich final in die Schranken zu weisen, was die USA ja seit Ende des 2. Weltkrieges betreiben. - Glaubt eigentlich wirklich jemand ernsthaft, dass diese USA die Welt Demokratie „lehren“ kann (und will), deren Gesellschaft, deren Wahlsystem, deren Waffengesetze, deren Justiz, deren Polizeiapparat, deren Umgang mit Einwanderern derart undemokratisch sind, dass es zum Himmel schreit; die sich sofort bedroht fühlen, wenn auf irgendeinem Quadratzentimeter dieser Erde etwas nicht in ihrem Sinne ist, die sich ständig international einmischen, demokratische gewählte Regierungen wegputschen oder geheimdienstlich zu Fall bringen lassen oder gleich offenen Krieg anfangen? - Was haben die Befürworter von militärischer Ukrainehilfe, die zunehmend alle roten Linien hemmungslos überschreiten, eigentlich für eine Vision? Wohin soll das denn schlußendlich führen? Zur totalen Unterwerfung Russlands? Zum Regimewechsel dort? (Würde es danach besser??) Zur vollständigen Befreiung der Ukraine? Die wird es nach Expertenmeinung nicht geben können – oder aber, wenn zwischenzeitlich doch, wäre es wohl die Lunte am Pulverfass des nächsten Krieges. Zu einem status quo wie vor dem Krieg? Wozu dann erst die Tausenden Tote, die Millionen an Flüchtlingen, all das Leid und die Zerstörungen? - Warum fallen wir Menschen des 21. Jahrhunderts, die wir uns so viel auf unsere Größe und unseren Fortschritt einbilden, dann, wenn’s drauf ankommt, immer wieder in steinzeitliche Muster zurück? Bei Gewalt fällt uns nichts als Gegengewalt ein? Dabei haben Forschungen längst erwiesen, dass die perspektivisch nicht zu tragfähigen Lösungen führt. Und bei alldem merken ihre Befürworter gar nicht, dass sie es sind, die genau damit in Putins Logik einsteigen: Nicht die, die sich gegen die Gewalt stemmen, spielen das Spiel des Kreml! Vor allem aber erwarte ich als Christ von führenden Vertretern meines Glaubens, dass sie zuallererst einmal nachfragen, was unser Religionsgründer zu Gewalt gesagt hat. Und das ist wohl sehr, sehr eindeutig, selbst angesichts von Situationen, in denen Notwehr mehr als verständlich gewesen wäre, wie in Gethsemane... Aber es ist (wie seinerzeit) gerade wieder nicht populär – wohl deshalb hört und liest man dazu selten etwas. Es wäre vielleicht besser gewesen, Herr Halík hätte, der Fastenzeit gemäß, geschwiegen. Es äußern sich sowieso schon viel zu viele. Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. E-Mail-Adresse * Vorname * Nachname * Anzeigename ** Kommentar * Ja, ich möchte den kostenlosen CiG-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen. Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten. Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen. Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns wichtig. Hier finden Sie unsere Hinweise zum Datenschutz. Kommentieren Von Franz Gerhard am 05.03.2023 Großartig, Herr Neef, dem kann ich nur beipflichten. Dass es bereits im März 2022 zu einer friedlichen Lösung hätte kommen können (die dem Westen allerdings nicht passte), wurde von General a. D. Harald Kujat, ehemals Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, in einem Interview bestätigt. Warum werden der Öffentlichkeit Informationen, die von der offiziellen Liene abweichen, vorenthalten? Wir freuen uns über Ihren Kommentar Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. E-Mail-Adresse * Vorname * Nachname * Anzeigename ** Kommentar * Ja, ich möchte den kostenlosen CiG-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen. Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten. Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen. Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns wichtig. Hier finden Sie unsere Hinweise zum Datenschutz. Kommentieren
Tomáš Halík Tomáš Halík, geb. 1948, wurde 1978 heimlich zum Priester geweiht und war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag, Rektor der Universitätskirche St. Salvator und Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie. Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel Päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet.