Sie sind nicht die ersten: In den vergangenen Jahren haben mehrere Bistümer in Italien das Patenamt abgeschafft. Es passe nicht mehr in die Zeit, hieß es in einer Mitteilung. „Im heutigen sozio-kirchlichen Kontext hat das Amt größtenteils seinen ursprünglichen Wert verloren.“
Traditionell sollen Patinnen und Paten Kinder auf ihrem Glaubensweg begleiten und christliche Perspektiven aufs Leben eröffnen. Das ist aber heute wohl tatsächlich die Ausnahme, oft genug scheint sich das Patenamt in einem zusätzlichen Geburtstagsgeschenk zu erschöpfen. Rein kirchenrechtlich sind Taufe und Firmung auch ohne Paten voll gültig, obwohl sich die Tradition bis in die Anfänge der Kirche zurückverfolgen lässt. Bischof Giacomo Cirulli, der für die drei italienischen Diözesen zuständig ist, legt Wert darauf, dass die Entscheidung nicht endgültig sein muss. In drei Jahren soll erneut überprüft werden, ob es einen Wunsch nach tatsächlicher Begleitung im Glauben gibt – oder ob es wirklich keinen Unterschied macht, wenn junge Christinnen und Christen patenlos aufwachsen.