Unser Heil finden wir nicht dann, wenn wir alles Negative in uns besiegt haben, sondern, wenn wir beginnen, in der Wahrheit zu leben, so, wie wir wirklich sind; wenn wir beginnen, ja zu uns zu sagen – mit unserer Zerbrechlichkeit und Schwachheit. Auch die Unvollkommenheiten, unsere Verletzungen und unsere Sünden sind Teil von uns, gehören zu uns. Es gibt uns nicht ohne all dies … Das Evangelium ist eine Schule des Realismus. Jesus ist gekommen, um uns die Schauspielermasken abzunehmen und uns zu befreien, damit wir endlich wir selbst sein können.
Paolo Scquizzato in: „Lob des unvollkommenen Lebens. Eine christliche Alternative zum Perfektionismus“ (Neue Stadt, München 2022)