Wenn man dem spanischen Online-Portal Religion Daily Glauben schenken will, so hat Papst Franziskus eine neue Aufgabe für Erzbischof Georg Gänswein gefunden, den langjährigen Privatsekretär des verstorbenen Papa Emeritus Benedikt XVI. Gänswein soll Apostolischer Nuntius, also päpstlicher Botschafter, in Costa Rica werden. Das Portal nannte keine Quelle.
Die Versetzung in den diplomatischen Dienst des Vatikans und nach Mittelamerika muss hierbei keineswegs eine Degradierung darstellen. Auch ist die Wahl Costa Ricas keine so unbedeutende, wie es scheinen mag. Denn Costa Rica grenzt an Nicaragua. Dort hat der sandinistische Gewaltherrscher Daniel Ortéga unlängst die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan einseitig abgebrochen und prominente Bischöfe verhaften lassen. Papst Franziskus hätte damit zwei Probleme auf einmal gelöst: Er hätte für den Titularbischof Gänswein eine Verwendung abseits der Stadt Rom gefunden und wäre zugleich dem Vorwurf begegnet, er sei im Umgang mit lateinamerikanischen Autokraten auf dem linken Auge blind. Einen prominenten Beobachter nebenan wird Ortéga nicht besonders schätzen.