Der Künstler Nick Wilson baut an einer gewaltigen Marionette, mit der die Stadt Osnabrück den 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens feiert. Nachdem Millionen Menschen auf den Schlachtfeldern des Dreißigjährigen Krieges getötet wurden, Krankheit und Hunger zum Opfer fielen oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden, herrschte von einem Tag auf den anderen Frieden – zumindes auf dem Papier. Ein zerbrechliches Konstrukt zunächst, aus dem erst im Lauf der Zeit eine dauerhafte Freundschaft zwischen den ehemaligen Kriegsparteien wurde. Wie wird die Geschichte auf die Ukraine und all die anderen Kriegsschauplätze unserer Welt heute zurückschauen? Wenn die Osnabrücker Friedenstaube an ihren Fäden abhebt, wird sie auch von der Hoffnung getragen, dass die Gewalt nie das letzte Wort hat.
(Foto: Detlef Heese/epd-bild)