Angesichts des Trends zur Entkirchlichung sowie des um sich greifenden Desinteresses an Religion müssen gläubige Menschen nicht verzagen. Dies hat der Jesuit und CIG-Autor Bernhard Grom erklärt. „Die Aussicht auf einen Minderheitenstatus sollte uns nicht mit Minderwertigkeitsgefühlen belasten“, schreibt er in den Stimmen der Zeit. Anlass ist der Religionsmonitor 2023 der Bertelsmann-Stiftung. Die Studie ergab unter anderem, dass weniger als ein Drittel der deutschen Bevölkerung noch „sehr“ oder „ziemlich stark“ an Gott glaubt.
„Wir brauchen uns des Glaubens nicht zu schämen und sollten ihn nicht verstecken“, betont Grom. Vielmehr gelte es, durchaus souverän den „Mehrwert“ von Religion deutlich zu machen. „Was an der säkularen Kultur menschenfreundlich und sinnvoll ist, kann durch den christlichen Glauben eine Aufwertung erfahren, die den Nichtreligiösen verschlossen bleibt“, so der Religionspsychologe. „Mit dieser Überzeugung werden wir zwar keine Neuevangelisierung Europas bewirken, können aber auf dem Markt der Sinnangebote mit angemessenem, dankbarem Selbstbewusstsein auftreten.“