Hand drauf!

Kaum etwas wurde während den Corona-Jahren so verteufelt wie der klassische Handschlag zur Begrüßung. Und während sich die meisten daran gewöhnt haben, wieder ohne Maske einkaufen zu gehen und ohne Blick auf die Corona-App durch die Stadt zu schlendern, scheut man sich manchmal noch, Fremden die Hand zu geben.

Wer einem anderen so nahe kommt, macht sich ja nicht nur unter viren-hygienischen Gesichtspunkten „angreifbar“. Die Ethnologin Ursula Rao hat Begrüßungsrituale untersucht – der Handschlag nimmt dabei eine Sonderstellung ein. „Mit ihm eröffnet man nicht nur ein Gespräch, mit ihm besiegelt man auch etwas Gemeinsames“, sagte Rao dem Spiegel. Sie ist überzeugt, dass man sich bald wieder wie früher die Hand reichen wird. „Der Handschlag ist ein sehr demokratisches Ritual, die Bestätigung, dass wir etwas teilen, nämlich unsere gemeinsame Menschlichkeit.“ Eine wichtige Lektion, ausgedrückt mit einer kleinen Geste. Wie es ausgehen kann, wenn man den Nächsten nicht mehr als gleichberechtigten Menschen sieht, untersuchen wir in einem Bericht über Menschenhandel und in einem Text über die Spuren, die der Krieg in der Ukraine auch spirituell hinterlässt.

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