Die verschiedenen Religionen trennen uns weniger, als der Glaube an eine unsichtbare Welt uns verbindet. Die Wahrheitsfrage nach dem „wahren“ Gott, der „echten“ Offenbarung oder dem „richtigen“ Weg beantworten wir nicht in Abgrenzung voneinander. Letztendlich haben wir uns nur auf eins geeinigt: Wir glauben, dass es einen gnädigen und guten Gott gibt. Wir suchen ihn, wir verehren ihn und sind bestrebt, unser Leben nach seinem Willen zu gestalten, und in einen Himmel, in den der eine nicht darf, möchte der andere auch nicht. Wie Gott das machen wird, das überlassen wir getrost ihm.
Thomas Frings in: „Das Unglaubliche glauben“ (Verlag Herder, Freiburg 2023)