7 Momente aus 7 TagenLetzte Dinge

Der Wochenrückblick.

Wissenschaft ist die Kunst des Irrtums. Jede Prognose und jede Voraussage von Experten ist am Ende des Tages nur das: „Es könnte eintreten.“ Vor allem bei Zukunftsszenarien gilt, dass es immer mehr als nur eines gibt, selbst das wahrscheinlichste nicht eintreffen muss und Extremszenarien am besten gleich ausgeschlossen werden. Mit diesem Wissen ausgestattet, liest sich eine jüngst veröffentlichte Rangliste „potentieller Weltuntergangsszenarien“ etwas entspannter. Wissenschaftler unterschiedlicher Provenienz geben darin die wahrscheinlichsten Gründe für ein Ende der Menschheit an. Entgegen oft gehörter anderslautender Behauptungen landen Naturkatastrophen und Klimawandel weit abgeschlagen auf hinteren Rängen. Auch ein Atomkrieg landet gerade mal auf Platz vier. Platz eins der apokalyptischen Tabelle nimmt die Auslöschung durch eine wild gewordene KI ein. Da nach christlicher Überzeugung aber Gott der Herr der Geschichte bleibt und nach der Apokalypse ein Neubeginn liegt, blicken wir diese Woche auf Abschiede und Neubeginne, die allen Endgültigkeitserzählungen trotzen.

1 | Hannover. Ein Neubeginn. Zum ersten Mal tagt die Europäische Rabbinerkonferrenz in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die größte Vertretungsorganisation des orthodoxen Judentums in Europa tagt normalerweise in Brüssel. Mehr als 30 teilnehmende Rabbiner wollen sich aktuellen Problemen orthodoxer Juden heute widmen.

2 | Linz. Ein Abschied. Nach über 400 Jahren verlässt der Jesuitenorden das oberösterreichische Linz. Provinzial Bernhard Bürgler begründete dies vor allem mit Nachwuchssorgen. Zurück bleibt in Linz nur die Trägerschaft des Aloisianums, einer Verbandsschule des Ordens. Der „Alte Dom“ wird der ukrainisch-katholischen Gemeinde übergeben. Die Jesuiten wollten sich nun vermehrt der Zukunftsthemen Gerechtigkeit, Jugend und Klimawandel annehmen, so der Provinzial.

3 | Rom. Noch ein Abschied. Mit Pater Luigi Bettazzi, dem emeritierten Erzbischof von Ivrea, ist der letzte europäische Konzilsvater verstorben. Der ehemalige Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi galt in der italienischen Bischofskonferenz aufgrund seiner progressiven Überzeugungen oft als Außenseiter. Er wurde 99 Jahre alt.

4 | Rom. Ein Neubeginn, für beide Seiten. Papst Franziskus hat einen neuen Privatsekretär. Sein argentinischer Landsmann Daniel Pellizon wird Franziskus in Zukunft zur Seite stehen. Diese Aufgabe erfüllte er schon einmal 2011 für den damaligen Erzbischof von Buenos Aires.

5 | Pazifik. Eine Neugeburt. Ein australischer Segler ist nach drei Monaten in Seenot von einem mexikanischen Fischerboot gerettet worden. Timothy Shaddok, der zusammen mit seiner Hündin in der Zeit von Regenwasser und rohem Fisch lebte, wollte ursprünglich nach Französisch-Polynesien, als nach einem Sturm die Bordelektronik ausfiel. Er wolle nun nur Ruhe und gutes Essen, teilte er der Presse mit.

6 | London. Zukunft. Die britische Regierung hat eine „Liste ineffizienter Studiengänge“ veröffentlicht. Kriterium ist, ob die Absolventen 15 Monate nach Studienabschluss auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich waren. Auf den hintersten Plätzen landen laut der BBC Kunst, Landwirtschaft und Psychologie. Universitäten, die den Zugang zu diesen Studiengängen nicht begrenzten, sollen sogar Strafen zahlen müssen.

7 | Treviso. Ewigkeit. Der Leichnam des 1914 verstorbenen und 1954 heiliggesprochenen Papstes Pius X. wird im Herbst den Petersdom verlassen und im Dom seiner Heimatdiözese Treviso aufgebahrt. Anlass des „Besuchs“ ist der 120. Jahrestag seiner Wahl.

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