Sich leidenschaftlich streiten, um eine Position ringen – das geht, wenn eine Kontroverse mit offenem Visier ausgetragen wird. Angriffe aus dem Hinterhalt werden dagegen als feige und mitunter sogar als heimtückisch wahrgenommen. In jedem Fall sind sie destruktiv.
Die Sitzordnung der runden Tische, die für die Weltsynode ausgewählt wurde, erlaubt Gespräche auf Augenhöhe. Man blickt jedem und jeder Teilnehmenden ins Gesicht, kann ihn und sie mit allen Regungen und Gefühlen wahrnehmen und so einfacher verstehen, was seine und ihre Gründe bzw. Argumente sind. Das ermöglicht respektvolles und wertschätzendes Antworten. Und damit wird so manche Überspitzung vermieden, die ja erst dadurch entsteht, dass man sich beim Lärm des Vielerlei Gehör verschaffen möchte und selbst laut wird.
Kontroversen auf Augenhöhe auszutragen, das wird die Kirche weiterbringen, nach innen, aber genauso in ihren Beziehungen zu anderen. Vielleicht wird sie dadurch auch synodaler.