Wie sollen wir nur mit den zutiefst erschütternden Bildern und Videos der Terrorattacken der Hamas gegen Israel, mit den verheerenden Szenerien aus den dortigen Krisengebieten und mit dem abgrundtiefen Leid der Menschen umgehen? Natürlich ist es wichtig, sich der gegenwärtigen Lage zu stellen, sich zu informieren und über die Hintergründe kundig zu machen.
Doch sollte man dabei auch die eigene seelische Gesundheit im Blick behalten – denn es ist vonseiten der Psychologie nachgewiesen, dass eine Flut schrecklicher Bilder und Schlagzeilen zu einem Gefühl der Ohnmacht, Hilflosigkeit und manchmal sogar zu Belastungsstörungen führen kann. Dabei braucht es gerade angesichts der weltweiten Auswirkungen des aktuellen Konfliktes jetzt Menschen, die aufstehen und aktiv werden, solidarisch die Stimme erheben und jeglicher Form von Antisemitismus, Rassismus und Gewalt entgegentreten.
Ich empfehle Ihnen, Ihr Internetpensum auf ein notwendiges Maß zu beschränken und die dadurch gewonnene Zeit vielleicht für einen unterstützenden Anruf bei Ihren jüdischen Freunden, für den Besuch einer Kundgebung oder für ein Gebet für die Notleidenden und den Frieden zu nutzen.
1 | Berlin. Tausende Teilnehmer haben bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor zusammen mit führenden Personen aus Politik und Religion Israel und den jüdischen Mitbürgern ihre Solidarität gezeigt. Zu den bewegendsten Momenten zählten die Redebeiträge der Angehörigen von Hamas-Geiseln. Ein wichtiger Gegenpol zu den vielen pro-palästinensischen Demos, die sich teils nicht von der Hamas distanzieren oder deren Propaganda sogar teilen.
2 | Teheran. Die 16-jährige Iranerin Armita Garawand, die bei einer mutmaßlichen Auseinandersetzung mit den Sittenwächtern des Regimes schwerste Kopfverletzungen davongetragen hat, wurde nun für hirntot erklärt.
3 | Deutschland. Bundesweit sind Bombendrohungen gegen mehrere Schulen, den Berliner Hauptbahnhof sowie die Sender RTL und ZDF eingegangen. Die Polizei reagierte jeweils mit Großeinsätzen. Als Mutter eines Kindes, dessen Grundschule erst kürzlich mit einem ähnlichen Bedrohungsszenario konfrontiert war, kann ich die Besorgnisse der Schüler, Mitarbeiter und Angehörigen gut nachvollziehen.
4 | Berlin. Bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres setzte sich goofy mit rund 39 Prozent der Stimmen durch. Mit dem englischen Adjektiv werden tollpatschige, seltsame oder alberne Menschen beschrieben, die mit ihrer Verhaltensweise Amüsement hervorrufen.
5 | Kurdejov (Tschechien). Ein katholischer Priester hat in einem Park nachts die geschnitzten Kürbisse von Kindern zerstört. Diese seien für ihn „Symbole des satanischen Festes Halloween“ und er habe mit seiner Tat „Kinder und Familien vor dem versteckten Bösen schützen“ wollen. Die kleinen Bastler reagierten mit Tränen und Verärgerung.
6 | Frankfurt. Die größte deutsche Gewerkschaft IG-Metall hat mit der studierten Soziologin und bisherigen Vizechefin Christiane Benner erstmals in ihrer Geschichte eine Frau an ihre Spitze gewählt.
7 | Köln. Die vier wichtigsten Verbände der islamischen Religionsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen haben nach einem Gespräch mit der Landesregierung die Kölner Synagoge besucht, ihr Beileid bekundet und den Terror der Hamas scharf verurteilt. Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde, Abraham Lehrer, bezeichnete die Begegnung als „Quantensprung“.