Sie können nicht. Sie zählen zu den fast 240 nach Gaza entführten Personen, deren Schicksal ungewiss ist. In Erinnerung an die Geiseln standen in zahlreichen Städten, wie hier in Berlin, gedeckte Sabbattische mit leeren Stühlen. Der Sabbatabend ist normalerweise der Höhepunkt der jüdischen Woche, an dem sich die Familie am TIsch versammelt, der Hausvater den Segen über Brot und Wein spricht und Zusammengehörigkeit und Geborgenheit erfahrbar werden. Traditionell wird dabei ein Gedeck mehr aufgelegt für den Propheten Elias oder einen Gast, den man nicht erwartet hat. Doch die Hoffnung schwindet. Wenige Geiseln kamen bisher frei, bei anderen, wie der Deutsch-Israelin Shani Louk, hat sich die traurige Gewissheit bestätigt, dass ihre Plätze nie wieder eingenommen werden.
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