Ein Menschheitstraum, der nie vergehen will, ist der ewiger Jugend. Und sei der Preis noch so hoch. Ein Beispiel ist der amerikanische Multimillionär Bryan Johnson. Er wuchs als Mormone auf. Heute glaubt er an eine KI, die ihn unsterblich machen soll, und hält Jesus Christus für seinen „Hauptkonkurrenten“ um die Zukunft der Menschheit. Seine Botschaft lautet schlicht: „Stirb nicht!“ Der Tod als technisches Problem, das sich lösen lässt: Jeden Tag berechnet ein Computer anhand der Analyse von 79 Organen einen Verjüngungs- und Fitnessplan für den 46-Jährigen, dessen Alterungsprozess laut eigener Aussage mittlerweile zu 88 Prozent langsamer verläuft als bei einem 18-Jährigen. Die Daten veröffentlicht er auf seiner Homepage. Und was macht der neue Mensch mit der gewonnenen Zeit? Laut Johnson wird es dank KI eine neue Ethik und Moral geben, Fragen nach Leid und Problemen stellen sich nicht mehr. Wer weiß, vielleicht bedarf diese Dystopie auch keiner Nachrichten mehr. Solange es noch anders ist, hier die Meldungen der Woche.
1 | Rom, Texas. Irgendwann ist auch Schluss (Teil 1). Papst Franziskus hat einen seiner größten Kritiker, den texanischen Bischof von Tylor, Joseph Strickland, abgesetzt. Der Geistliche hatte in der Vergangenheit beispielsweise Aussagen des Papstes zur Homosexualität als „verwirrend und sehr gefährlich“ bezeichnet. Eine Rücktrittsaufforderung hatte Strickland abgelehnt, so dass nun die Absetzung wirksam wurde.
2 | Barcelona. Irgendwann ist auch Schluss (Teil 2). Die Sagrada Familia, berühmteste Kirchenbaustelle der Welt, hat sich ein weiteres Stück ihrer Vollendung genähert. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurden die beiden „Evangelistentürme“ für Matthäus und Johannes eingeweiht. Sie umschließen den zentralen „Jesus-Turm“, der noch auf seine Vollendung wartet.
3 | Vatikanstadt. Allem Anfang wohnt ein Zauber inne (Teil 1). Das vatikanische Kloster Mater Ecclesiae, in dem Benedikt XVI. seine letzten Jahre verbrachte, bekommt neue Bewohner. Auf Wunsch Papst Franziskus’ werden sechs Nonnen einer argentinischen Gemeinschaft dort einziehen und den Papst durch ihr Gebet bei seinen Aufgaben unterstützen.
4 | Deutschland. Allem Anfang wohnt ein Zauber inne (Teil 2). In diesem Jahr wurden in Deutschland so viele Kinder eingeschult wie seit 20 Jahren nicht mehr. Rund 830600 neue Schülerinnen und Schüler und damit 2,1 Prozent mehr als vergangenes Jahr hatten ihren ersten Schultag. Viele dieser Kinder sind ukrainische Flüchtlinge.
5 | Brandenburg an der Havel. Gedenken (Teil 1). Am 12. November wäre Vicco von Bülow, bekannt als Loriot, 100 Jahre alt geworden. Loriot gilt als Entdecker seltener Tierarten wie des Wilden Waldmopses oder der bürgerlichen Steinlaus (Petrophagia lorioti) sowie des noch viel selteneren deutschen Humors.
6 | Wien. Gedenken (Teil 2). Als „Mitteleuropäer mit Schweizer Pass“ bezeichnete er sich einst selbst, diente allerdings der Tschechischen Republik als Außenminister und verhinderter Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten. Nun ist Fürst Karel Schwarzenberg 85-jährig in Wien verstorben. Mit ihm geht nicht nur ein „großer Katholik und ein großer Sünder“, wie ihn seine Tochter bezeichnete, sondern auch einer der letzten Repräsentanten einer untergegangenen Epoche Zentraleuropas.
7 | London. Coda. Und wenn auch alle Gewissheiten wanken und gar mancher die Abschaffung der Monarchie sowie der Church of England fordert: König Charles III. wird in all seiner bescheidenen Art 75 Jahre alt. Der lange Zeit ewige Thronfolger, Umweltpionier und bestangezogendste Herr des Vereinigten Königreiches trägt seit Mai des Jahres die Edwardskrone als 13. Monarch seit der Vereinigung von England und Schottland 1707. Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!