„Gott“ ist eine Chiffre für das Unbegreifliche, das alles umgreift. Wer von „Gott“ redet, kann keinen Punkt machen. Immer bleibt etwas offen und unsagbar. Daher steht am Ende jeder Rede von Gott ein großes Fragezeichen. „Gott“ steht für die Frag-Würdigkeit der Welt. Und dies ist eine Weise, wie Gott „da“ ist: dass Menschen die großen Fragen offenhalten und sich nicht mit vorschnellen und kleinen Antworten begnügen. „Gott“ steht dafür, dass es Sinn hat, jene letzten Fragen zu stellen.
Andreas Knapp, Melanie Wolfers in: „Glauben, der nach Freiheit schmeckt“ (bene! Verlag, München 2023 [Neuauflage])