Sie haben es längst bemerkt: Dies ist kein Jahr wie jedes andere für unsere Wochenzeitschrift. Wir feiern unser 75. Jubiläum! 1948 wurde der CIG gegründet, zunächst unter dem Titel Freiburger Katholisches Kirchenblatt (Zonenausgabe). Später wurde unsere Zeitschrift zum Christlichen Sonntag, seit 1967 heißt sie Christ in der Gegenwart.
Der erste Chefredakteur, Karl Färber, beschrieb die zentrale Herausforderung nach dem Zweiten Weltkrieg so: „Es galt, neu und von vorne anzufangen ... Es muss uns der Auftakt zu einer Gewissenserforschung sein.“ Diesem radikalen – von der Wurzel unseres Glaubens ausgehenden – Reformwillen, wie man das heute vielleicht ausdrücken würde, bleibt Christ in der Gegenwart verpflichtet und treu.
Für das Jubiläumsjahr haben sich Verlag und Redaktion einiges überlegt, um vor allem Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu beschenken. Anders als bei früheren „runden Geburtstagen“ soll es nicht nur einen großen Kongress mit Vorträgen geben. Geplant sind vielmehr mehrere Veranstaltungen an verschiedenen Orten – damit möglichst viele von Ihnen die Gelegenheit haben, der Redaktion sowie Autorinnen und Autoren zu begegnen. Die gemeinsame Überschrift über alle Termine lautet „Von Gott...“. Wie könnte es auch anders sein! Dieses Leitwort führen wir dann jeweils anders weiter, so dass am Ende Veranstaltungen mit einem gemeinsamen „roten Faden“, aber doch mit ganz vielfältigem Charakter zustande kommen.
Den Auftakt des Jubiläumsjahres werden wir in Freiburg begehen. „Von Gott ... sprechen, schreiben, singen“, heißt es am Dienstag, 28. März. Das ist das historische Datum, an dem seinerzeit die erste Ausgabe erschienen ist. Damals war das der Ostersonntag, diesmal ist es der Dienstag vor der Karwoche. Wir laden zunächst um 18 Uhr zu einer spirituellen Lesung in die evangelische Ludwigskirche ein. Danach gibt es einen kleinen Imbiss in der Katholischen Akademie, mit der wir die Veranstaltung erarbeitet haben. Mit Vortrag und Diskussion soll dann das reflektiert werden, was wir vorher gefeiert haben. Eben die Frage: Wie können wir heute über und mit Gott reden? Im gesprochenen, geschriebenen und auch gesungenen Wort?
Gestaltet wird der Abend unter anderem von Gotthard Fuchs, der mit seiner Rubrik Wege und Welten allwöchentlich die Mystik im Alltag entdeckt. Außerdem freuen wir uns auf Annette Jantzen, die sich (im CIG, aber auch mit dem Herder-Buch Gotteswort, weiblich) überzeugend auf die Suche nach einer neuen, inklusiven Gottesrede macht. Für eine heutige Gebetssprache steht zudem Stephan Wahl, der sich in die Tradition der biblischen Psalmendichter einreiht (vgl. CIG Nr. 13/2022). Sein „Ahrpsalm“ infolge der Flutkatastrophe ist nur einer von vielen starken Texten, die inzwischen weite Kreise gezogen haben. Hans-Joachim Höhn, Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie in Köln, ist der Anwalt einer frischen, poetisch ausdrucksstarken Gottesrede. In seinem Buch In Gottes Ohr (Verlag Herder, 2022) legt er zudem eigene religiöse Aphorismen vor. Und auch musikalisch wollen wir uns dem Thema nähern.
Zu diesem ersten Jubiläumstermin, sind Sie herzlich eingeladen. Bitte, melden Sie sich an – die Plätze in der Ludwigskirche und der Katholischen Akademie sind begrenzt. Sie erreichen uns per E-Mail unter cig@herder.de oder telefonisch unter 07 61 – 27 17 276. Der Teilnahmebeitrag (inkl. Imbiss und Getränken) beträgt 10 € und wird vor Ort erhoben. Wir freuen uns auf Sie!
Die zweite Veranstaltung im Jubiläumsjahr wird uns nach Frankfurt führen. Am Sonntag, 30. April, heißt es „Von Gott ... berufen zu leben“. Wir wollen ergründen, wie wir in Kirche – und auch ganz persönlich – zu einer Kultur der Berufungssuche im umfassenden Sinn gelangen können (vgl. CIG Nr. 1, S. 3). Hier planen wir einen Vortrag mit anschließenden Workshops und dem Austausch über Generationen hinweg, was dann in eine Eucharistiefeier münden wird. Details folgen in Kürze.