Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi.“ So schreibt es Paulus an die Korinther (3,3). Ein schöner Satz und längst ein geflügeltes Wort in christlichen Kreisen, manchmal leider fast zum Kalenderspruch verkommen. Aber ist das nicht hochspannend?! Der Apostel schreibt einen Brief, in dem er die Adressaten dieses Briefes selbst als Brief bezeichnet. Und wir wiederum bekommen diesen Brief im Gottesdienst vorgelesen, verbunden mit der Aufforderung, ebenfalls zum „Brief Christi“ zu werden.
Wie banal ist demgegenüber oft die Korrespondenz unserer Tage! Da schreiben etwa die einen nur, um zu maßregeln. Die anderen wiederum lesen nur das heraus, was sie lesen möchten.
Wie wäre es, wenn wir das Briefeschreiben im paulinischen Sinne wieder kultivieren würden? Mit dieser Idee laden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, an diesem zweiten Advent ein, mit uns – per Brief – auf Weihnachten zuzugehen. In zwei Wochen feiern wir, dass Gott, der Logos, Mensch wird. Schreiben Sie uns: (gerne auf cig@herder.de): Welche Weihnachtserinnerung, welcher Weihnachtsmoment ist Ihnen kostbar geworden und geblieben? Erzählen wir einander davon!