Ihre PostLeserbriefe

Erwählt

Zum Beitrag „Mensch Maria!“ (CIG Nr. 49, S. 3)

Danke, Andreas R. Batlogg, für diesen Text. Er beschreibt mit klaren Worten das, was mir in meinem Verhältnis zu Maria seit langem im Geist herumgeht. Jetzt wird mir auch deutlich, was der Mystiker Johannes Scheffler/ Angelus Silesius im Cherubinischen Wandersmann meint, wenn er sagt: „Ich muss Maria sein und Gott aus mir gebären, soll er mich ewiglich der Seligkeit gewähren.“ Gott muss in mir werden – und ich darf ihn nach außen durch mein Dasein erfahrbar machen.

Henrik Müller, Gröbenzell

Der Vorschlag, das erste Marienfest im Kirchenjahr in „Maria Erwählung“ umzubenennen, ist ansprechend. Dennoch muss ich sagen, dass solche dogmatischen Ausführungen wie in diesem Beitrag für meinen Glauben ohne Bedeutung sind.

Walter Lange, Castrop-Rauxel

Der Autor fragt: „Können wir Dogmen einfach fallen lassen, also aufgeben?“ Ich denke: Ja. Das muss sogar sein! Es wäre ehrlicher, als dass „überholte“ Dogmen einfach nicht mehr zitiert, gelehrt und so verschwiegen werden.

Ich empfehle allen, die heute noch an der Erbsündenlehre, in welcher Form auch immer, festhalten: Gehen Sie auf die Entbindungsstation eines Krankenhauses und schauen Sie sich die Neugeborenen an: schön, lebendig, unschuldig. Ist nicht jedes neugeborene Kind ein neuer Anfang, den Gott setzt?

Hermann Kast, Speyer

Persönlich

Zum Kommentar „Blinde Flecken“ (CIG Nr. 49, S. 2)

Danke für diesen persönlichen Beitrag. Ich finde, so etwas ist zielführender, als an der Schwelle von Sankt Peter zu sitzen oder auszutreten. Vor solchen Zeugnissen kann niemand die Augen verschließen.

Franz Eberhardinger, Stuttgart

Wir leben in Zeiten, in denen es ratsam ist, seinen Glauben insbesondere vor vatikanischen Behauptungen zum Willen Gottes in Sicherheit zu bringen. Kann es überhaupt noch sinnvoll sein, von einem Papst, der „nicht liefert“, wahrgenommen werden zu wollen? Ist so ein leidenschaftliches Eintreten für die Zeichen der Zeit angesichts der dicken Mauern des Vatikans nicht vergebliche Liebesmüh?

Reinhard Grave, Belm

Um die abschließende Frage des Kommentars zu beantworten: Nein, wir sollten uns nicht als Bettler auf die Schwelle des Petersdoms setzen. Wir sollten Rom angemessen ignorieren. Dann wird sich vielleicht der Papst irgendwann auf die Schwelle einer Gemeindekirche setzen – wenn es denn noch eine gibt.

Dr. Karl Gather, Bad Bramstedt

Es ist bekannt, dass der CIG ein Anhänger des Synodalen Wegs ist, bei dem seit Jahren „gepredigt“ wird, wie reformbedürftig, wie im 19. Jahrhundert zurückgeblieben die katholische Kirche doch sei. Aber nicht der Widerstand des Vatikans ist verletzend, sondern der Synodale Weg ist (mit-)verantwortlich für die Zerstörung der Kirche.

Luis Huber, Rheinbreitbach

Vermittelnd

Zum Beitrag „Tragender Kompromiss“ (CIG Nr. 49, S. 18)

Dankbar las ich diesen Text. Der Paragraf 218 StGB führt leider oft zu Polarisierungen im Sinne eines „entweder – oder“. Dagegen liegt die „Weisheit“ der jetzigen Regelung gerade darin, dass sie die „Quadratur des Kreises“ hinbekommt: das „sowohl – als auch“.

Ich erinnere daran, dass biblische Texte und auch Dogmen sich dadurch auszeichnen, dass ihre Wahrheit oft als Paradoxon formuliert ist. Diese Haltung gilt es wahr- und anzunehmen. Sie prägt die Mystik vieler Religionen.

Ich finde: In der Politik sollte dieses Bewusstsein des „sowohl – als auch“ beim Ringen um diverse konkrete Themen generell viel stärker zum Tragen kommen – nicht zuletzt wegen seiner positiven Wirkung auf den sozialen Frieden im Land.

Agnes Kribbel, Altenberge

Erhellend

Zur Adventsmeditation „Wahrer Mensch“ (CIG Nr. 49, S. 17)

Der Beitrag von Annette Jantzen ist wohltuend erhellend. Die Göttlichkeit Jesu neu zu sehen – als Mensch-von-Gott und Mensch-auf-Gott-hin – ist so hilfreich. In ihrem poetischen Text Christusrufe stellt uns die Autorin Jesus als den Gesegneten vor, der in einer und aus einer tiefen Gottesbeziehung – im Namen Gottes – lebt, spricht, handelt, stirbt, aufersteht... Ich vermute, dass sich mit so einer Sichtweise auch heute Glaubensferne, junge wie ältere Menschen, wieder für die christliche Botschaft ansprechen ließen.

Paula Schipperges, Nideggen


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