Pisa-StudieVerzerrt

Nach den historisch schlechten Ergebnissen deutscher Schülerinnen und Schüler bei der neuen Pisa-Studie hat der Kampf um deren Deutung begonnen.

Wenig überraschend: Ob liberal oder konservativ, jede Seite sieht sich in ihrer Haltung bestätigt. So klagen die einen vor allem über die soziale Bildungsungerechtigkeit. Andere, wie etwa der frühere Kultusminister Mecklenburg-Vorpommerns Mathias Brodkorb auf Cicero online, machen eine „maßlose Form der Weltoffenheit“ als Grund für den Niedergang aus.

Vor einer Überinterpretation der Daten warnt indes der Pädagoge Rainer Bölling. Insbesondere kritisiert er die Rangliste der Nationen, die jetzt oft aufgestellt wird. Hier würden „Äpfel mit Birnen verglichen“, erklärte Bölling im Interview mit NDR online. Dass Deutschland etwa gegenüber Schweden zurückgefallen sei, habe auch ganz praktische Gründe: „Das ist ganz offensichtlich darauf zurückzuführen, dass man in Schweden gesagt hat: Wir haben viele Migranten, die nicht hinreichend die Test-Sprache können – also lassen wir sie raus. In Deutschland werden offenbar alle getestet, egal, ob sie dem gewachsen sind oder nicht. Von daher bedeutet dieses Nationen-Ranking eine enorme Verzerrung.“

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