Beinahe unwirklich erscheint im Rückblick die Zeit kurz vor dem Beginn der von Russland noch immer zynisch „Spezialoperation“ genannten Aggression. Ungläubigkeit, Realitätsverdrängung, Ohnmacht prägten das Februarende. Zwölf Monate später ist die Welt eine andere und zahllose Gewissheiten sind auf der Strecke geblieben. Unter anderem die „Gewissheit“, dass dieser Krieg mit dem schnellen Zusammenbruch entweder der Ukraine oder des Putin‘schen Terrorregimes enden werde. Heute hat sich der Stellungskrieg festgefahren, und Frieden scheint ferner denn je. Aber auch die Gewissheit, was „Frieden“ eigentlich bedeutet, stellt der Krieg in Frage. Das „Peace“-Zeichen in den ukrainischen Nationalfarben wirkt eindeutig in zweifelndenZeiten. So kann wenigstens die Kunst Hoffnung geben, dass der Zynismus nicht das letzte Wort hat und Frieden möglich ist.
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