Ein Zeitungsartikel wirbt mit „Die schönsten Bahnstrecken der Welt“. Zwar könne man mit der Bahn nicht „die ganze Welt bereisen, aber man kommt doch weiter als gedacht“. Humor ist eine der schönsten menschlichen Eigenschaften, und die Fähigkeit, Ironie zu erkennen, unterscheidet das Kind vom Erwachsenen. Es tut mitunter gut, in dieser Zeit der infantilen Erregung und der unkontrollierten Emotionen einmal wieder so etwas wie Reife zu sehen. Und verreisen ist wirklich immer wieder schön. Der Wochenrückblick.
1 | Köln. 50 Jahre nach ihrer unrechtmäßigen Entwendung kehren drei Kunstwerke in Kirchen des Erzbistums Köln zurück. Bei einer Auktion waren die geschnitzten Holzstatuen aus dem 16. Jahrhundert von Experten identifiziert worden. Sie waren Anfang der 70er-Jahre gestohlen worden. Das Auktionshaus hatte die drei Figuren eigenen Angaben zufolge gekauft, um sie als Schenkung den rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben.
2 | Port-au-Prince. Die Karibik-Republik Haiti steht am Rand eines Bürgerkrieges. Wie der Vorsitzende der haitianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Max Leroy Mesidor berichtet, befinde sich die Hauptstadt Port-au-Price beinahe vollständig in der Hand bewaffneter Banden; wer kann, flieht. Interims-Präsident Ariel Henry, der sich in der Dominikanischen Republik aufhält, hat seinen Rücktritt angekündigt. Er soll unter anderem in den Mord an seinem Vorgänger, Jovenel Moise, verwickelt sein.
3 | Hanoi. Drei Mitglieder einer protestantischen Freikirche sind in Vietnam verhaftet, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden. Sie alle gehören der ethnischen Minderheit der Ede an. Der Pastor der Gemeinde war 2004 wegen „religiöser Aktivitäten“ für vier Jahre inhaftiert worden. Das noch immer offiziell sozialistische Vietnam erkennt die Freikirche nicht als Religionsgemeinschaft an. Mitglieder berichten über Schikanen.
4 | Dublin. Mit überraschend deutlicher Mehrheit haben die Iren eine Verfassungsänderung zur „Neudefinition von Familie“ abgelehnt. Der Antrag hatte vorgesehen, den Ehebegriff auch auf andere „dauerhafte Beziehungen“ zu erweitern. Ebenso abgelehnt wurde die Streichung einer Bestimmung, die untersagt, Frauen aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit dazu zu zwingen, eine Arbeit anzunehmen, „die ihre häuslichen Pflichten missachtet“.
5 | Rom. Nur ein Jahr nach seiner Ernennung tritt der Rektor des deutschen Priesterseminars am Campo Santo Teutonico, Konrad Bestle, zurück. Laut DBK wolle er „sich verstärkt der Gemeindearbeit in seiner schwäbischen Heimat“ widmen. Das berühmte Seminar im Schatten des Petersdoms braucht nun einen Nachfolger, wie der für den Campo zuständige Augsburger Bischof Bertram Meier am Wochenbeginn mitteilte.
6 | Paris. Nachdem Frankreich vor Kurzem das Recht auf Abtreibung in den Verfassungsrang erhoben hat, plant Präsident Emmanuel Macron die nächste Aufweichung des Lebensschutzes. Beihilfe zum Suizid und aktive Sterbehilfe sollen „unter Auflagen“ gestattet werden. Der Gesetzesentwurf soll im Mai im Parlament debattiert werden. Frankreichs katholische Bischöfe zeigten sich „enttäuscht und entsetzt“.
7 | Würzburg. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wird 70. Der 1954 in Haifa geborene Schuster, der in Würzburg als Arzt tätig war, übt das Ehrenamt seit 2014 aus. Der Zentralrat repräsentiert etwa 95000 Mitglieder in Deutschland. Schuster schloss eine vierte Amtszeit nicht explizit aus.