Kann man Glauben trainieren wie Fußball? Was bringt „Reli“ in der Schule? Und welche Religion hat eigentlich Gott? Im letzten Band der „Kinder fragen“-Reihe beantworten Professorinnen und Professoren wieder Fragen, die neugierige Grundschüler umtreiben. Diesmal zum großen Thema Gott und Glaube. Auch wenn einige Fragen auf den ersten Blick flapsig erscheinen, stoßen die Kinder auch immer wieder auf große zeitlose Geheimnisse. Die Theodizeefrage klingt hier an, die Frage nach dem Urgrund der Schöpfung und die Frage nach der Seele. Damit kann es für Schulkinder spannend sein, in dem Buch zu blättern und sich von den Themen inspirieren zu lassen, aber auch Eltern finden in dem Büchlein Antworten auf Fragen, die sie sich mit Sicherheit schon einmal gestellt haben – nur vielleicht in ein bisschen anderen Worten. Dazu zählt wohl auch die Titelfrage: Was bringt’s, an Gott zu glauben?
Die Antworten sind kindgerecht, in leicht verständlicher Sprache und mit Alltagsbeispielen aus dem Leben eines Schulkinds geschrieben, aber sie nehmen die jungen Fragesteller ernst. Und sie sind selten eindeutig – die Expertinnen und Experten stellen ihre Sicht der Dinge dar und ermutigen die Leser gleichzeitig, in sich hineinzuhorchen, welche Antwort sich für sie richtig anfühlt. Denn schon ein Blick ins Autorenverzeichnis reicht, um zu sehen, dass es auf die Fragen der Kinder hier nicht die eine richtige Antwort gibt. In dem Buch finden verschiedene Stimmen Platz: christliche, jüdische, muslimische und sogar atheistische Perspektiven kommen zu Wort. Allzu junge Kinder könnte dieses Nebeneinander der Antworten vielleicht überfordern, ältere können die Vielfalt als spannend erleben – und als Angebot, sich eigene Gedanken zu machen.
Dazu gibt es nach jedem Kapitel eine Reihe von Anregungen „zum Weiterdenken und Weiterfragen“. Kleine, spielerische Arbeitsaufträge, um das Gelesene wirken zu lassen. Der häufigste: Sprich mit anderen, hör dir ihre Perspektive an. Damit ist Was bringt’s, an Gott zu glauben? nicht nur ein weiteres theoretisches Buch über die heilsame Wirkung von Dialogen, sondern ein geeigneter Wegweiser, um tatsächlich mit anderen ins Gespräch zu kommen. Eine Lektion, die nicht nur für Kinder wichtig ist.