Unmittelbar vor dem Beginn des Gebets oder des Segens kann das Selbst Geist und Herz auf den Inhalt der Worte fokussieren und auf das, worauf sie sich beziehen. Dies ist eine spirituelle schwangere Stille; sie gebiert Worte, die von dieser Stille umrahmt werden und von ihr geprägt sind. Der Klang der Rede gewinnt Sinn nur durch die Stille, die ihr vorangeht.
Michael Fishbane in: „Einstimmung auf das Heilige. Eine jüdische Theologie“ (Verlag Herder, Freiburg 2023)