Wir feiern Ostern, das große, einmalige Fest der Auferweckung Jesu. Wir dürfen darin die Zusage Gottes erkennen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat und auch wir selbst nicht im Tod bleiben werden. So sagt es unser Glaube. Aber können wir all das auch spüren, hier und jetzt schon eine Ahnung davon bekommen? Mir fällt dazu das Neue Geistliche Lied Manchmal feiern wir mitten im Tag (Gotteslob Nr. 472) ein. Geschrieben hat es der vor anderthalb Jahren verstorbene frühere Bamberger Generalvikar Alois Albrecht. Er macht sich in dem Lied auf die Suche nach Auferstehungsmomenten im Alltag, nach Erfahrungen, in denen das große Ostern durchscheint. Vielleicht ja auch in Nachrichten dieser Tage?
1 | Vatikan. Der Deutschen Bischofskonferenz ist es gelungen, beim ersten von mehreren Krisengesprächen über den Synodalen Weg eine Frau einzuschleusen. Das offizielle Pressefoto zeigt neben 15 Männern Beate Gilles, die Generalsekretärin der Bischofskonferenz. Allein das dürfte die vatikanische Statik verunsichern – wenn schon inhaltlich keine großen Neuigkeiten vermeldet wurden.
2 | Augsburg. Das altehrwürdige Ulrichsbistum macht Laien stark. Bischof Bertram Meier erlaubt künftig, dass ungeweihte Theologen und Religionspädagogen (Frauen sind bestimmt mitgemeint) Begräbnisfeiern leiten. Klar, man vergisst nicht zu betonen: Wenn es genug Priester gäbe, wäre es dazu nicht gekommen. Aber immerhin...
3 | Freiburg. Ein Jahr nach der Vorstellung ihres Missbrauchsberichts haben sich die Experten erneut zu Wort gemeldet. Sie bescheinigen der Erzdiözese, viel für Betroffene, Aufarbeitung und Prävention getan zu haben. Zugleich halten sie fest, dass Kirche für Minderjährige weiterhin kein sicherer Ort sei, solange missbrauchsbegünstigende systemische Faktoren wirksam blieben. Insbesondere sprechen sich die Experten gegen die Kinderbeichte aus, weil sie zu einem „Anbahnungsort“ von sexuellem Missbrauch werden könne.
4 | Kuriga/Nigeria. Fast 300 Schulkinder, die Anfang März entführt worden waren, sind wieder frei. Einheimische schreiben die Tat laut Vatican News Banditen zu, die für Überfälle und Lösegeldforderungen bekannt seien. Es handele sich meistens um ehemalige Hirten, die in Konflikt mit sesshaften Gemeinden stehen (vgl. den Kommentar „Kain und Abel“ in CIG Nr. 10, S.2).
5 | Bonn. 120 Ostermärsche sind in diesen Tagen geplant. Im Zentrum stehen der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der Krieg in Nahost. „Viele Demonstrationen richten sich auch gegen eine zunehmende Aufrüstung in Deutschland und wollen der von Verteidigungsminister Pistorius geforderten Kriegstüchtigkeit widersprechen“, sagen die Veranstalter. Es brauche vielmehr Friedensfähigkeit.
6 | Paris. Die französische Regierung will gegen Fast Fashion vorgehen. Damit sind extrem günstige, ökologisch wie sozial unter schlimmen Bedingungen produzierte Billigklamotten gemeint. Ab dem kommenden Jahr sollen entsprechende Anbieter mit einer Strafabgabe belegt werden. Das so eingenommene Geld komme der Wiederverwertung von Kleidung zugute, heißt es.
7 | Stuttgart. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest kommt zu dem Schluss, dass Kinder heute kaum weniger lesen als früher. Junge Vielleserinnen und Vielleser greifen demnach dank neuer Formate in sozialen Medien sogar noch öfter zum Buch.