Zu Ostern geht der Blick der Christinnen und Christen noch mehr als sonst ins Heilige Land – das in diesen Tagen freilich viel mehr ein „unheiliges Land“ ist. „Man geht nicht mehr leicht durch die Straßen von Jerusalem.“ So hat CIG-Autor Stephan Wahl soeben in einem Interview die Lage vor Ort beschrieben. Mich berührt vor allem, wie es Stephan Wahl gelingt, alle Opfer in den Blick zu nehmen. „Ich stehe weiterhin zwischen den Fronten, gehöre zu keiner der beiden Seiten – und wenn, dann zu beiden“, erklärt er. Dass eine solche Haltung vielen gerade im christlichen Kontext schwerfällt, erleben wir in der Redaktion Tag für Tag. Wie viele Zuschriften erreichen uns mit der Aufforderung, die Gewalt schärfer zu verurteilen – wohlgemerkt, die Gewalt nur jeweils einer Seite!
An Ostern feiern wir auch, wie Gott in Jesus den Kreislauf des Bösen durchbrochen hat. Was ihm an Gewalt widerfahren ist, hat Jesus radikal angenommen und in einen Akt der Liebe verwandelt. Auch so siegt das Leben über den Hass.
In diesem Sinne wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Verlag und Redaktion ein friedvolles, versöhntes und gesegnetes Osterfest.