Ihre PostLeserbriefe

Zum Zeitgang „Mit Jesus am Puls der Zeit“ (CIG Nr. 1, S. 3)

Ein mutiger, verhalten kritischer Beitrag, der eine kleine Auswahl von Problemzonen unserer Rom-zentrierten Kirche benennt. Mich beschäftigt die Frage, ob die rührselige Krippengeschichte die einzige Möglichkeit ist, dieses Mysterium zu erzählen. Doch keine Bange, Hilfe ist im Anmarsch! Die Quantenphysiker werden uns in diesem Bereich bald überholen!

Horst Höpfner, Trofaiach

Mit einem kräftigen und befreienden Durchatmen habe ich den Artikel von Peter Trummer gelesen! Der Heilige Geist scheint doch noch ab und zu zu wehen – möge er auch in die Köpfe so mancher Prediger dringen!

Gabriele Haldenmayr, Bad Wörishofen

Vielen Dank an Peter Trummer für die klaren Worte zur Person Jesu. Dies ist ein Jesus, zu dem in meinem Religionsunterricht auch religiös kaum Sozialisierte noch Zugang finden können. Ich bin dankbar, dass die Botschaft Jesu mich über die Distanz von 2000 Jahren durch die Kirche erreicht hat, doch sehe ich mich nicht in der Verantwortung, ein Museum zu hüten, sondern das Evangelium immer wieder neu in die heutige Zeit zu übersetzen.

Bettina Freitag, Köln

Ich halte Peter Trummers Analyse für zielführend. Jesus sprach von der „Fülle“ des Lebens und auch vom „Feuer“. Damit ist leider auch das Leiden nicht ausgeschlossen; aber es gilt zunächst immer, das Lebendige zu suchen, nämlich Gott. Viele glaubende Menschen treten aus der Kirche aus, weil sie sich in ihrer Lebendigkeit und Mündigkeit nicht mehr darin wiederfinden. Es bleibt die machtvolle Frage, wie die christliche Sinnbotschaft in unserer heutigen Zeit richtig zu deuten ist? Geht es im Glauben wie überhaupt im Leben nicht immer um die Suche und „Wiederaufrichtung“ einer Lebendigkeit und damit um die Würde des Menschen, der zur Freiheit befähigt wird?

Dr. Ulrich Barzantny, Heikendorf

Zur Rubrik „Die Schrift“ (CIG Nr. 1, S. 19)

„Der Anfang war bunt und färbte alles Kommende“, heißt es in Robert Vorholts Beitrag über die Apostelin Junia. Nur zu dumm und schade, dass diese bunte Anfangsfarbe in der Kirchengeschichte bald „männlich grau“ gestrichen wurde. Sogar der Name wurde geändert in Junias, so dass von der Rolle der Frauen nichts mehr zu sehen war. Erst heutige, mühsame Restaurierungsarbeiten, wie in diesem Beitrag, legen die ursprünglichen Farben wieder frei. Danke dafür.

Hermann Kast, Speyer

Zum Zeitgang „Das Geheimnis vom Gott in der Krippe“ (CIG Nr. 52, S. 3)

Ganz herzlich möchte ich für die Gedanken von Frau Schumacher danken. Je älter ich werde, empfinde ich eine immer größere Diskrepanz zwischen den lieblichen Weihnachtsliedern und -traditionen und dem unfassbaren und schier unglaublichen Geheimnis der Menschwerdung Gottes. Dass das in diesem Artikel so klar ausgesprochen wurde, hat mir sehr geholfen. Ich lese ihn in diesen Tagen deshalb immer wieder. Aus mehreren Äußerungen in meinem Bekanntenkreis habe ich erfahren, dass das Aussprechen dieser „unwahrscheinlichen Wahrheit“ (Karl Rahner) auch anderen Menschen sehr geholfen hat.

Christa Herrmann, Konstanz

Zum Artikel „Der Segen Gottes gilt allen Paaren“ (CIG Nr. 1, S. 18)

Die Analyse von Professor Sautermeister zu Fiducia supplicans ist aus meiner Sicht enttäuschend. Ich sehe darin in keiner Weise der Urheberschaft des Segens Rechnung getragen, die bei Gott und nicht bei der/den Kirchen liegt. Ob Weihe- oder Taufpriestertum: Segen kommt allein von Gott, Menschen richten ihre Bitten um Segen entweder unmittelbar im Gebet an ihn oder – vermittelt – über Amtsträgerinnen und Amtsträger. Selbst Bischöfe können Gott nur um seinen Segen bitten. Es liegt an ihm, ob er das ihm Anempfohlene wirklich segnet. Das bloße Rezitieren einer allenfalls minimalen Weiterentwicklung der bisherigen Lehre von einer faktischen Segensautonomie der römischen Kirche über Gottes Einflussbereich bleibt weit hinter dem Anspruch von CIG zurück, Gott größer zu denken als alles, was Kirchen in Ämter gegossen haben. De facto ist das römische Schreiben nichts anderes als ein weiterer, leider erfolgloser, Versuch, in der Öffentlichkeit das Bild eines Pseudoreformpapstes zu vermitteln.

Markus Stutzenberger, Friesenried


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