Kirchenmutter
Zum Artikel „Maria, ökumenisch“ (CIG Nr. 21, S. 5)
In katholischer Tradition erzogen, ist mir Maria als Mutter früh ans Herz gewachsen. Im Laufe meines Lebens hat sich die Wertschätzung dieser Frau sogar noch stark erweitert. Und zwar genau so, wie es in dem Beitrag wunderbar heißt: „Maria des weiten Herzens“! Viele Male in meinem Leben war sie die Überbringerin der Kraft und Hilfe Gottes, mir und meinen Lieben an der Seite gehend. Ich freue mich sehr über diese ökumenische Öffnung.
Inge Pfeifer, Dossenheim
Maria wird katholischerseits nicht nur „vereinnahmt“, sie wird auch geformt. In Liedern, Litaneien und Dogmen wird sie als allzeit selige Jungfrau aufgebaut. Nach biblischem Zeugnis ist Maria dagegen die Mutter einer großen Familie mit mindestens sieben Kindern, eine gestandene Frau – und Mutter der Christenheit.
Heinrich Schülken, Castrop-Rauxel
Nur Männer?
Zur Bildnachricht „Alle Farben des Glaubens“ (CIG Nr. 21, S. 1)
Die Ikone der Malerin Khrystyna Kvyk ist sehr schön, entspricht aber leider wie fast alle Pfingstdarstellungen nicht der Erzählung des Lukas. Er legt schließlich Wert darauf, dass die ganze Jüngergemeinde im Pfingstsaal anwesend war, darunter erwähnt er eigens „die Frauen“.
Warum nur werden in der ikonografischen Tradition und in den meisten Predigten bis heute die Anwesenden fast durchgängig auf die zwölf Apostel reduziert? Die Geistträger in der Kirche sollen also wieder nur die männlichen Amtspersonen sein?
Dietlind Langner, Weilburg
Ja und Amen
Zum Beitrag „Amen!“ (CIG Nr. 20, S. 8)
Das „Amen“ am Ende des Kanons bildet für mich einen der Höhepunkte der Abendmahlsfeier, wenn es nach der von allen gesprochenen oder gesungenen Doxologie folgt. Nach dem gemeinsam gesungenen Sanctus, dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis „Christus ist gestorben, Christus ist erstanden, Christus wird wiederkommen“ (wie es in meinem Bistum heißt) bildet es den dritten und abschließenden Höhepunkt der Vorbereitung zum gemeinsamen Mahl.
Dr. Ewald Keßler, Leimen
Nach den interessanten Ausführungen zum Hochgebet habe ich mich bemüht, dieses bewusst mitzuverfolgen. Leider habe ich mich vergebens konzentriert, da ich – akustisch – fast nichts verstanden habe. Mir kommt es oft so vor, als ob es beim Hochgebet um einen Geschwindigkeitsrekord geht. Da wird genuschelt und es werden Silben verschluckt... Mitlesen kann man leider auch nicht, da die Hochgebete im Gotteslob nicht abgedruckt sind. Kann man da wirklich ernsthaft Amen sagen?
Dieter Karl, München
Ich habe vor 60 Jahren bei dem Alttestamentler Diego Arenhoevel gelernt, dass Amen nicht nur ein zusagendes, sondern auch ein engagierendes Wort im Sinne von „Ja, daran halte ich (felsen)fest“ beziehungsweise „Ja, dazu stehe ich“ ist.
Robert Saam, Euskirchen
Sündenmündig
Zum Artikel „Befreiend, aber potentiell gefährlich“ (CIG Nr. 20, S. 6)
Es wäre zu bedenken, ob die Kinderbeichte nicht zugunsten einer gemeinsamen Bußfeier abgeschafft werden sollte. Neben den benannten potentiellen Gefahren ist die intime Nähe mit einem „Fremden“, in der Geheimnisse offenbart werden sollen, meiner Einschätzung nach eine Überforderung von Drittklässlern.
Eleonore Hillebrand, Neuss
Ich habe es lange Zeit selbst getan, später mit immer schlechterem Gewissen, dann auf die Zeit nach der Erstkommunion verlegt, und inzwischen weigere ich mich, den Kommunionkindern die Erstbeichte abzunehmen. Unsere Kinder werden frühestens mit 14 Jahren strafmündig, aber wir machen sie mit acht Jahren sündenmündig.
Pastor Ulrich Bauer, Gevelsberg
Sachlich
Zum Zeitgang „(Zu) viel Papst, (zu) wenig Papst“ (CIG Nr. 20, S. 3)
Für mich ist der Beitrag alles andere als eine „Generalabrechnung“. Andreas R. Batlogg würdigt in Berücksichtigung und Einbeziehung eines breiten Spektrums von Einschätzungen das Pontifikat von Franziskus und bietet dadurch eine sachliche, zeit- und personennahe Einschätzung mit dem Impuls, sich selber tatsächlich eine Bewertung zuzumuten.
Klaus Hartmann, Fürth
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