Der Geist weht
Zum Kommentar „Ode an die (Pfingst-)Freude“ (CIG Nr. 22, S. 2)
Der Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Ich bin katholisch sozialisiert, stehe aber der altkatholischen Kirche nahe, gehe jeden Monat zu einem Gottesdienst, der auf dem ausgebauten Dachboden einer kleinen Scheune eines Bauernhofs abgehalten wird. Meist sind wir zwölf bis fünfzehn Personen, eine kleine eingeschworene Gemeinschaft. Mit einer völlig undogmatischen Pfarrerin feiern wir dort Gottesdienst, jung und alt, und sitzen dann noch anschließend gemütlich in der Küche der Bäuerin zu einem Frühstück zusammen. Hier weht von Anfang an der Geist Gottes.
Ralf Kawitzke (auf cig.de)
Da ist wohl irgendetwas durcheinander geraten. Geht es in der heiligen Messe um eine tolle Performance mit viel „Saus und Braus“, eine Show, in die sich möglichst viele einbringen können?
Egmont Schulze Pellengahr (auf cig.de)
Tradition
Zum Beitrag „Bischof gesucht!“ (CIG Nr. 22, S. 19)
Der Autor hält ein dem Schreiber des Ersten Timotheusbriefs nicht unwesentliches Element für die Auswahl eines Bischofs zurück: Laut 1 Tim 3,2 soll der Bischof „untadelig, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen sein, von würdiger Haltung“. Wenn in der (Pflicht-)Zölibatsdebatte immer wieder die Tradition hervorgehoben wird, wäre es sehr wünschenswert, wenn diese nicht erst mit dem 4. Jahrhundert begänne, sondern die frühen biblischen Grundlagen ernst nähme.
Gernot Löcker , Lilienfeld
Verwundet
Zum Zeitgang „Erst wenn wir genauso entrüstet sind...“ (CIG Nr. 22, S. 3)
Wie gut, dass mit einer Untersuchung des Kantons Bern auf das Leid der Verdingkinder aufmerksam gemacht wird. Der im Kindesalter erlittene Schmerz und die entstandenen Verwundungen wirken ja immer über die Kindheit hinaus und prägen auch die nachfolgenden Generationen.
Magdalena Bogner, Neumarkt
Aus der Zeit
Zum Kommentar „Ein schwieriges ,Geschenk‘“ (CIG Nr. 21, S. 2)
Dass der Vatikan einen Sonderablass zum Heiligen Jahr verkündet, ist einfach nur ärgerlich. Allerdings: Ist das nicht im Evangelium grundgelegt? In Joh 20,23 heißt es: „Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.“
Hermann Kast, Speyer
Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Die Lehre vom Ablass ist aus der heutigen Zeit gefallen! Wann hören „wir“ endlich damit auf, Gott vorzuschreiben, auf welche Weise er uns Menschen seine Barmherzigkeit schenken will?
Hans-Peter Weindorf (auf cig.de)
Warum im Blick auf die Bulle zum Heiligen Jahr 2025 gerade das Thema des Ablasses Ihre Aufmerksamkeit erlangt (ein Abschnitt des gesamten Dokuments) und nicht das zentrale Thema der Hoffnung, empfinde ich doch als eine sehr verkürzte „deutsche“ Lesart. Sie passt auch zu der geringen Beschäftigung insgesamt mit der Vorbereitung auf das Jahr, die ich hier wahrnehme. Schade, dass Sie das Bild des Vatikans als einer ewig gestrigen Behörde verstärken.
Rainer Gehrig, Mosbach
Es ist, wie Sie es ausdrücken: schwierig. Den Zeitpunkt, wann Gott eine Seele – sei sie noch lebend oder verstorben – als rein erachtet, sollte ihm überlassen bleiben. „Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft, Gott hat es geschenkt, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann“ (Eph 2,8–9). Vielleicht sollten wir unser Vertrauen im heiligen Jahr dem heilenden Heiligen Geist schenken.
Angelika Heinzmann, Waghäusel
Verstörend
Zum Wochenrückblick „Verständigung“ (CIG Nr. 21, S. 2)
Ihre Einlassungen zum Gaza-Krieg finde ich verstörend. Sie schreiben eingangs, Kritik an Israels Vorgehen sei legitim, zumal Zivilisten im Kampf gegen die Hamas leiden. Allerdings, so fahren Sie fort, dürfe nicht vergessen werden, dass die Hamas angefangen habe und durch die Freilassung der Geiseln das Leid jederzeit beenden könne. Ist die Verletzung des humanitären Völkerrechts legitim, wenn die anderen angefangen haben?
Matthias Nöllenburg, Hannover
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