Das wollte die Bischofskonferenz herausfinden und hat dazu alle 847 Männer, die von 2010 bis 2021 in Deutschland geweiht wurden, nach ihrer Herkunft, ihrer Motivation und ihren Bedürfnissen gefragt. Die Rücklaufquote war gering. Nicht mal jeder Fünfte hat geantwortet. Liegt das am fehlenden Interesse oder „nur“ an der strukturellen Überlastung? Auch darüber wird nun diskutiert.
Vor allem aber gibt es Kritik, dass die Teilnehmer sich wenig um Kirchenreformen kümmern – sondern in erster Linie (80 Prozent) wollen, dass die Gottesfrage im Mittelpunkt steht. Auch für sich selbst wünschen die Priester „mehr Angebote mit spirituellem Tiefgang“. Was ist daran falsch? Ich fände es schlimm, wenn es anders wäre! Denn natürlich ist das die Quelle, aus der sich alles speisen muss. Und nur jemand, der selbst in einer lebendigen Beziehung zu Gott steht, kann ihn durchscheinen lassen.
Die jungen Männer wollen vor allem Seelsorger sein – und „nicht Chef und schon gar nicht Manager“, so der Studienverantwortliche Matthias Sellmann. Dass die heutige Organisationsform genau dies oft unmöglich macht, ist das eigentlich Dramatische.