ihre postLeserbriefe

Würdigung

Zur Bildnachricht „Wehrhafter Glaube“ (CIG Nr. 23, S. 1)

Als evangelischer Leser freut mich die Würdigung der Barmer Theologischen Erklärung. Tatsächlich ist dieser der Nazi- Ideololgie entgegentretende Grundsatztext nach den reformatorischen Bekenntnissen des 16. Jahrhunderts das erste Dokument im Bereich der evangelischen Kirche Deutschlands mit Bekenntnischarakter. Dem Totalitätsanspruch der neuen Machthaber wurde unmissverständlich widersprochen.

Michael Grimm, Sottrum

Überhöht?

Zum Kommentar „Ein Akt der Nächstenliebe“ (CIG Nr. 23, S. 2)

Bin ich ein besserer Christ, weil ich meine Niere spende? Ich würde dieser Maßnahme zustimmen, aus Mitgefühl beziehungsweise Betroffenheit, aber nicht aus christlicher Nächstenliebe beziehungsweise um dem Gebot Jesu zu entsprechen. Das halte ich für gefährlich, weil religiöse Überhöhungen sich nicht als Druckmittel im Sinne von „Sei ein Christ und opfere eine Niere!“ eignen.

Stefan Fritigern (auf cig.de)

Menschlich

Zum Leitartikel „Umsturz der Werte“ (CIG Nr. 23, S. 1)

Was für eine wunderbare Auslegung des Sonntagsevageliums! Und was für ein tröstlicher Satz: Jesus stellt den Menschen über das Gesetz. Ich denke da spontan an diejenigen, die sehr darunter leiden, dass ihnen die Kirche den Zugang zum Tisch des Herrn verwehrt, weil sie angeblich nicht im Einklang mit dem „Gesetz“ leben.

Roswitha Rother, Kaufbeuren

Platz für Gott

Zum Artikel „Seelsorger sein“ (CIG Nr. 23, S. 2)

Der Beitrag trifft den Punkt. Es werden Gemeinden zusammengelegt und mit einem gewaltigen Verwaltungsapparat zugedeckt und zu einem bürokratischen „Etwas“ gemacht. Die Institution mit ihren starren Strukturen schreckt junge Männer ab, sie finden dort Gott nicht mehr. Macht die Kirchentüren auf und holt die Menschen rein mit Angeboten, die ihre Seelen nähren und Gott spüren lassen!

Ludwig Fenzl, Hamburg

Alles geheim?

Zum Leitartikel „Klang und Leben“ (CIG Nr. 22, S. 1)

Schade, dass in unserer Kirche im Zusammenhang mit der Heiligen Dreifaltigkeit oder speziell dem Heiligen Geist „eine gewisse Fremdheit und Sprachlosigkeit bleibt“, beziehungsweise es sich um „ein absolutes Geheimnis“ handeln soll. „Geheimnis“ wird gern dort eingesetzt, wo die Sprechenden irgendwie nicht weiterwissen. Die evangelische Kirche ist da einen Schritt weiter, wenn sie sehr oft schon von der „Heiligen Geistkraft“ spricht, weil das Wort ruach aus Jesu Mund eben ein weibliches Wort ist. Die männliche Form in Latein und Deutsch erweckt eine falsche Gottesvorstellung mit praktischen Folgeschäden über Jahrhunderte.

Gerda Krebes, Tessin

Mit Humor

Zum Beitrag „Heilige Welt“ (CIG Nr. 22, S. 4)

Es ist wohltuend zu lesen, wie Philipp Neri in Rom das Geschenk des Evangeliums, den „kategorischen Indikativ“, verkörperte. Es wäre wünschenswert, diesen Heiligen der Kirche und sein Wirken in Rom mehr zu würdigen. „Auf meinem Rücken kann man Holz spalten“ war eine seiner Aussagen gegen die Kritiker der Reform, die ihn in der Kurie diffamieren wollten. Humor war damals schon nötig, um verhärtete Kirchenstrukturen aufzubrechen.

Mario Crola, Büttenhardt

Entfremdung

Zum Artikel „Liturgiefähig?“ (CIG Nr. 20, S. 4)

Was haben Kleriker nicht alles zur Entfremdung, zur Kluft zwischen ihnen und den „Laien“ beigetragen: Grenzen in der Sprache, den Räumen, unzählige Gesetze und Verbote, Kleidung, Rollen … die Liste, die den modernen Menschen ein authentisches Mitfeiern schwer bis unmöglich macht, ist unendlich. Und dann fragt man, ob die Menschen noch „liturgiefähig“ seien. Ist das nicht Täter- Opfer-Umkehr?

Berta Wolf, Wien

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