Ihre PostLeserbriefe

Demokratisch?

Zum Kommentar „‚Egal‘ geht nicht mehr“ (CIG Nr. 25, S. 2)

Stephan Langer beschreibt einen Besuch im KZ Buchenwald. Ich selbst war schon mehrmals mit Schulklassen in diesen furchtbaren Lagern und da ist mir überdeutlich geworden: Mit diesem grauenvollen Kapitel werden wir nie fertig werden. Es ist ganz wichtig, die deutsche Klassik mit ihren Heroen der Humanität (Goethe, Schiller) in Beziehung zu bringen mit dieser industriemäßigen Massenvernichtung von Menschen. Was ist unsre ganz Bildung wert, wenn sie solchen unmenschlichen Prozessen nicht Einhalt gebieten kann? Gerade deswegen ist die aktuelle Auseinandersetzung mit der AfD so wichtig.

Bruno Authaler (auf cig.de)

Der Beitrag ist schon ein starkes Stück: AfD-Wählern, insbesondere aus Ostdeutschland, zu unterstellen, sie würden mit ihrer Wahl einem weiteren Holocaust den Weg bereiten beziehungsweise hätten nicht daraus gelernt, ist nicht nur unverschämt, sondern erklärt auch, warum immer mehr Menschen sich in den beiden Großkirchen nicht mehr zu Hause fühlen.

Karl-Christian Hausmann (auf cig.de)

Der Rechtsruck erschreckt auch mich, weil ich die Demokratie für die bestmögliche Staatsform halte. Aber es greift zu kurz, bei Demonstrationen und von Kanzeln vor Rechtsextremismus zu warnen. Solange Lobbyisten Gesetzesentwürfe beraten und mitformulieren, bevor gewählte Vertreter des Volkes darüber beraten und entscheiden können, wird bei vielen Bürgern das Gefühl weiter wachsen: Ich komme in dieser Demokratie nicht vor! Ist dies wirklich noch Demokratie – oder sind wir nicht unmerklich in einer demokratisch verkleideten Plutokratie, einer Herrschaft der Reichen, gelandet?

Wolfgang Lenk (auf cig.de)

Wunderbares

Zum Zeitgang „Die Sache mit den Wundern“ (CIG Nr. 25, S. 3)

Ob es sich bei einem Wunder um einen direkten Eingriff Gottes in die Geschichte oder um einen Durchbruch der Gesetze der Natur handelt, bleibt für unseren menschlichen Verstand letztlich unergründlich. Dass jedoch etwas Wunderbares geschehen kann, das alles menschlich Fassbare übersteigt, ist für mich eine unbestreitbare Tatsache.

Dr. Klaus Beurle, Würzburg

Das größte aller Wunder ist unser „Eins-Sein“ in Gott. Es vollzieht sich nicht am oder im Leibe, es ereignet sich in der Tiefe der Seele. Und es trägt – aus Liebe und über den Tod hinaus.

Johannes M. Führt, Hagen

Perspektiven

Zum Artikel „In die Kirche ausfliegen“ (CIG Nr. 24, S. 6)

Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag. Der Vorschlag einer multiperspektivischen Unterrichtseinheit sollte in Schulen, Pfarreien und weit darüber hinaus Anwendung finden. Die vielen aufgeführten Blickwinkel werden hoffentlich zur besseren Verständigung der Kulturen und Religionen führen, weit und tolerant gefasst.

Franz Neufischer, Schwäbisch Gmünd

In Augsburg wird etwas Ähnliches schon praktiziert: „Erlebnispädagogik in der Kirche“ bietet unter dem Dach des evangelischen Bildungswerks Workshops zum allgemeinen Lehrplan der Grundschule. Viele Kinder sind hier zum ersten Mal in einer Kirche und sehr beeindruckt von diesem Raum. Bereits kurz nach Anfang des Schuljahres sind die Workshops ausgebucht. Es gibt also ein Bedürfnis nach derartigen Angeboten.

Susanne Bernheim, Augsburg

Seit vielen Jahren arbeite ich ehrenamtlich in diesem Bereich. Menschen von jung bis alt hineinnehmen in den reichen Schatz in der Entdeckung von sakralen Räumen und damit wenigstens einen Spalt zu G*tt zu öffnen, das ist eine großartige Aufgabe.

Brigitte Knell, Wien

Einseitig?

Zum Wochenrückblick „Superhelden“ (CIG Nr. 25, S. 2)

Sie berichten kurz über die Befreiung von vier Hamas-Geiseln durch die israelischen Streitkräfte. Selbstverständlich ist die Freiheit dieser vier zu begrüßen. Jedoch zu welchem Preis? Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem Einsatz hunderte Menschen getötet und verletzt. Warum wird das nicht erwähnt? Ich ersehne mir den Frieden sowohl in Israel als auch in Palästina, einseitige Berichterstattung ist da wenig hilfreich.

Alexander Schleicher, Ettlingenweier


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