So hat es der Soziologe Niklas Luhmann formuliert. Es lohnt sich tatsächlich, einmal durchzubuchstabieren, wo wir uns im Alltag ganz selbstverständlich auf andere verlassen: angefangen bei der Person, die unseren Wecker konstruiert hat, bis hin zu all denen, die mit uns am Straßenverkehr teilnehmen … Insbesondere bei unseren engsten Beziehungen geht es nicht ohne Vertrauensvorschuss.
So zentral und kostbar dieses soziale Gefühl ist, so wenig lässt es sich einfordern oder „machen“. Es bleibt eine fragile Ressource, wie es das Thema der Salzburger Hochschulwochen (bei denen CHRIST IN DER GEGENWART wieder mit von der Partie ist) treffend formuliert. Wir spüren das in diesen Zeiten vielfältiger Krisen und Umbrüche besonders. Die liberalen Demokratien stehen unter Druck, die Politik, die Medien, die Kirchen sowieso, ja selbst der Gottesglaube. Wem können wir (noch) vertrauen? Wie kann es weitergehen, wenn Vertrauen sogar missbraucht wurde? Über all diese Themen denken wir in dieser Ausgabe nach, insbesondere im Interview mit der Soziologin Jutta Allmendinger.